Dies schrieb Mnuchin am Donnerstag (Ortszeit) in einem Brief an Fed-Chef Jerome Powell. Die US-Zentralbank solle Mittel im Umfang von 455 Milliarden Dollar an den Kongress zurückgeben. Von der Fed kam umgehend Protest. Es wäre besser, dass die Gelder weiter zur Absicherung der noch angegriffenen Konjunktur eingesetzt werden würden, hiess es in einer E-Mail. Auch die US-Handelskammer kritisierte den Schritt.
Mnuchins Ankündigung lastete auf den Finanzmärkten; S&P-500-Futures gaben in der Nacht zunächst nach. Zuvor hatte die Hoffnung auf ein neues Hilfsprogramm des US-Kongresses der Wall Street noch Auftrieb gegeben. Experten sprachen in ersten Reaktionen von einer Lücke, die sich nun bis zum Amtsantritt des designierten demokratischen Präsidenten Joe Biden am 20. Januar auftun werde. «Die Märkte werden für etwa drei Wochen im Januar ohne den Rückhalt agieren, den sie seit dem Frühling hatten», sagte etwa Michael Feroli von JPMorgan.
Die Fed hatte sich in den vergangenen Tagen für eine Fortsetzung der Programme ausgesprochen. Zwar werden diese nicht umfangreich genutzt. Allerdings schreibt die Fed ihnen einen beruhigenden Effekt auf die Finanzmärkte und Investoren zu: Unternehmen, Non-Profits und örtliche Behörden wüssten, dass sie im Falle eines Falles Staatshilfe erhalten könnten. Den Konjunkturdaten zufolge schwächelt die wirtschaftliche Erholung in den USA vor dem Hintergrund steigender Coronavirus-Infektionszahlen.
(SDA)