Viele Schweizer buchen lieber früher als später
Den Last-Minute-Ferien schlägt die letzte Stunde

Wer ganz schnell weg will, bucht last minute. Doch diese Schnellschuss-Angebote sind heute nicht mehr so beliebt wie noch vor einigen Jahren. Woran das liegt und wo Schnäppchenjäger jetzt noch fündig werden.
Publiziert: 06.10.2018 um 13:38 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:21 Uhr
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In vielen Kantonen beginnen dieses Wochenende die Herbstferien. Der Flughafen Zürich erwartet pro Tag rund 100'000 Passagiere. Die meisten von ihnen buchen weit im Voraus.
Foto: Keystone
Julia Fritsche

Die Zeit drängt. Heute beginnen in vielen Kantonen die Herbstferien. Wer als Familie noch verreisen will, muss Last-Minute-Angebote durchkämmen. 

Das Angebot ist hier zwar klein, aber wer Glück hat, wird trotzdem fündig. Badeferien-Schnäppchen finden sich bei TUI oder Hotelplan. So gibt es für eine vierköpfige Familie etwa noch Angebote für Griechenland, die Topdestination dieses Herbsts – mit bis zu 53 Prozent Rabatt!

Swiss kennt keine Last-Minute-Preise

Auch für Reisen auf die Kanaren oder nach Mallorca finden sich noch Angebote, wenn auch mit kleineren Preisnachlässen. «Nix wie weg!» heissen die Reisen beim Last-Minute-Spezialisten L'Tur mit Abflügen innerhalb der nächsten 72 Stunden. «Neue Destinationen wie Eilat in Israel, Montenegro, Vietnam und Sri Lanka sind ideale Last-Minute-Ziele», sagt Sprecherin Bianca Schmidt.

Ganz Mutige fahren mit gepackten Koffern und ohne Ticket direkt ins Reisebüro oder zum Flughafen. Das komme vor, sagt ein Swiss-Sprecher. «Klassische» Last-Minute-Preise unmittelbar vor Abflug kennt die Airline aber nicht. Swiss stellt aber einen Trend zu kurzfristigen Reisen fest.

Früher buchten mehr auf den letzten Drücker

Für Flüge mag das gelten. Generell sind Schweizer aber keine Last-Minute-Freunde. Die Hälfte bucht über zwei Monate vor der Abreise, so die aktuellen Zahlen einer Allianz-Reiseverhaltens-Studie. Fünf Prozent kaufen Flüge oder Hotels in den letzten zwei Wochen. Als richtige Last-Minute-Bucher bezeichnen sich nur zwei Prozent. Die gleiche Umfrage zeigt, in den 1990er-Jahre verreisten Schweizer spontaner. Noch 2005 gabs acht Prozent Spätbucher.

Hotelplan stellt ebenfalls eine Entwicklung im Last-Minute-Geschäft fest. «Die klassischen Last-Minute-Angebote, die man vor allem noch vor fünf bis zehn Jahren kannte, sind so nicht mehr vorhanden», erklärt eine Sprecherin.

Vom Angebot zur Nachfrage

Der Grund: Die Preisbildung in der Reisebranche habe sich stark verändert. Früher hätten Überkapazitäten das Last-Minute-Angebot bestimmt. Heute sei es die Nachfrage der Kunden. Reisebüros passen die Preise ständig an, etwa bei günstigeren Flügen. Und schliesslich ist auch Frühbuchen attraktiv. Reisebüros locken mit Rabatten bis zu 50 Prozent!

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