Ärger mit dem Hotel, der Airline oder dem Reiseveranstalter können einem die Ferien vermiesen. Jährlich landen zahlreiche Beschwerden beim Ombudsmann der Schweizer Reisebranche.
Zwar musste Franco Muff (58) letztes Jahr mit 1710 Fällen 56 Anfragen weniger bearbeiten als im Jahr zuvor, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. Zufrieden ist der Ombudsmann trotzdem nicht. «Reisen ist heute komplizierter geworden», sagt Muff zu BLICK. 2016 habe sich die Situation im Tourismus nicht verbessert.
Flug verpasst wegen Sicherheitskontrollen
Für besonders viele Beschwerden sorgen Flugreisen. Grund dafür sind etwa die immer rigoroseren und umfassenderen Sicherheitskontrollen. Muff erhielt vergangenes Jahr mehrere Meldungen von Personen, die wegen der Kontrollen ihren Flug verpassten.
«Man muss daher heute mehr Zeit einplanen als früher», sagt er. Ob jemand den Flieger verpasse, interessiere weder die Flughafenbehörde noch die Airline. Und eine Entschädigung gibt es bei Verspätung nicht. «Manchmal muss man sich auch durchboxen können.»
Abzocke via SMS
Probleme gab es beim Fliegen auch mit dem selber durchgeführten Check-in im Internet. Ist nämlich ein Flug überbucht, erhalten Passagiere kurz vor Abflug eine entsprechende Meldung via E-Mail. Das habe immer wieder für Verunsicherung gesorgt, so Muff.
Aus Panik hätten einige Passagiere sogar neue Flugtickets gekauft. «Am Schalter hätte man das Problem einfach lösen können», sagt er. Und sonst löse es sich meistens am Gate.
Für Unmut sorgten letztes Jahr auch Insolvenzen von Reiseanbietern oder Betrügereien. Laut Muff fielen einige Konsumenten auf billige Angebote herein, die sie mittels SMS erhielten. Die gutgläubigen Konsumenten buchten den Flug und zahlten den Betrag auf die im SMS angegebene Kontonummer ein – Flugtickets erhielten sie aber nie. Muff: «Es gibt leider viele sorglose Konsumenten, die auf scheinbare Schnäppchen hereinfallen.»