Zehntausende Schweizer haben derzeit Herbstferien und fliegen noch einmal für ein paar Tage an die Wärme oder gönnen sich einen Städtetrip. Verspätungen sind da zum Leidwesen der Reisenden schon fast normal. Zu diesem Schluss kommt man, wenn man die aktuelle Analyse von Airhelp anschaut.
Die weltweit grösste Organisation für Fluggastrechte hat für BLICK exklusiv die 25 Strecken ausgewertet, auf denen 2019 die meisten Probleme wie Verspätungen oder gar Ausfälle auftraten. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über die Hälfte der Flüge sind im Schnitt verspätet oder fallen aus. 20 der 25 Flugrouten haben ihren Zielort in Europa.
Problemfall Lissabon
Die meisten Problemflüge gibt es laut der Analyse auf der Strecke Zürich-Lissabon: Hier kommt es am häufigsten zu Problemen. 71 Prozent aller Flüge sind von Verspätungen oder Ausfällen betroffen – das ist der schlechtester Wert der Untersuchung.
Dahinter folgt die Verbindung nach Singapur mit einem Anteil an Problemflügen in Höhe von 67 Prozent. Auf dem dritten Platz liegt die Strecke zum Flughafen London-Gatwick. Auch dort haben 58,2 Prozent der Flüge Verspätungen oder fallen gar ganz aus.
Ebenfalls noch in den Top-Five tauchen die Verbindungen von Genf nach Bristol und von Basel-Mülhausen nach London-Gatwick auf. Auf den beiden Verbindungen kommt es bei 58 Prozent aller Flüge zu Verspätungen oder Ausfällen.
Flüge innerhalb Europas besonders betroffen
Auffallend: Schweizer Reisende müssen besonders bei Flügen innerhalb Europas mit Problemen rechnen. Im Vergleich der 25 Verbindungen liegen insgesamt 20 Reiseziele in Europa. Im Vergleich der Destinationen ist England mit sechs Verbindungen am häufigsten als Reiseland unter den 25 Problemstrecken der Schweiz vertreten. Dahinter folgen Frankreich, Griechenland sowie Italien mit jeweils zwei Verbindungen.
Philippe Strässle, Fluggastrechte-Experte von Airhelp, rät: «Von Ausfällen und Verspätungen betroffene Passagiere sollten in jedem Fall ihren Anspruch auf eine Entschädigung überprüfen. Allein während unseres Untersuchungszeitraumes stand über 200'000 Fluggästen in der Schweiz ein finanzieller Ausgleich zu.»