Die Folgen des Coronavirus haben beim grössten Schweizer Sex-Toy- und Wellness-Händler Amorana zu einem unerwarteten Bestellungsandrang geführt. «Seit dem 1. März verzeichnen wir 53 Prozent mehr Umsatz als im letzten Jahr um diese Zeit», sagt Amorana-Co-Geschäftsführer und -Mitgründer Alan Frei (37) dem BLICK. Allein die Verkäufe von Vibratoren, Dildos und Masturbatoren hätten sich verdoppelt.
Frei weiss aus der Datenanalyse: Weil viele Schweizerinnen und Schweizer das Haus nicht mehr verlassen, kann der Online-Händler derzeit doppelt profitieren. «Wenn die Leute zu Hause sind, haben sie mehr Zeit für sich und den Partner oder die Partnerin. Zudem können sie bei uns bestellen, ohne das Haus zu verlassen», erklärt Frei.
Dass sich auch der Absatz von Kondomen verdoppelt hat, begründet er damit, dass die Leute sich grundsätzlich wieder mehr um Hygiene kümmerten und sich schützen wollten. Auch ein Nebeneffekt der Corona-Epidemie.
Kinderplanung verschoben
Gar nicht gut würden dagegen die Fruchtbarkeits-Armbänder laufen, die Frauen helfen, schwanger zu werden. Die Umsätze sanken laut Frei seit Monatsbeginn um 40 Prozent. Das habe ihn erstaunt, da sonst im März normalerweise viele solche Armbänder verkauft würden. «Wir vermuten, dass die Leute die Kinderplanung um ein paar Monate verschieben», sagt Frei.
Ebenfalls Ladenhüter sind Kostüme. Die Verkäufe brachen um 30 Prozent ein, weil vielerorts die Fasnacht abgesagt wurde. Frei hat den Sex-Toy-Händler, der sich mehr auf sexuelle Gesundheit ausrichten will, zusammen mit Lukas Speiser (38) vor sechs Jahren gegründet. (gnc)