Verhängnisvolles Standby
Teures Salt-Roaming auf der Fähre

Italien und Korsika gehören bei Salt zu Europa – die Strecke dazwischen nicht. Das kann teuer werden, schreibt der «Beobachter».
Publiziert: 03.08.2019 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 06.08.2019 um 09:24 Uhr
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Auf dem Mittelmeer kann das Roaming teuer werden.
Foto: ZVG
Jessica King («Beobachter»)

Seit Monaten hatte sich Anne Wandeler* auf die Ferien gefreut. Mit der Fähre wollte sie von Genua nach Bastia auf Korsika reisen, um dann zehn Tage lang an den weissen Stränden der Mittelmeerinsel zu entspannen. Bevor sie die Schweiz verliess, kaufte sie sich für 19.90 Franken ein Roaming-Paket mit 1 Gigabyte Daten bei ihrem Mobilfunkanbieter Salt. So wollte sie sich Überraschungen durch Roaming-Gebühren ersparen.

Verhängnisvolles Standby

Trotzdem gab es eine böse Überraschung: 30 Franken forderte Salt auf der nächsten Rechnung für bloss 1,16 Megabyte Daten. Das Handy habe sich auf der Fähre automatisch mit dem Satellitennetz verbunden, erklärte ihr der Kundendienst. «Ich hatte das Smartphone für die Überfahrt auf Standby gelassen», sagt Wandeler. «Stellen Sie sich vor, ich hätte Videos geschaut!»

Tatsächlich ist das Internetsurfen auf Schiffen extrem teuer. Und was wenig bekannt ist: Es ist nicht in den Roamingpaketen inbegriffen. Aus diesem Grund sperren Swisscom und Sunrise seit Jahren die Verbindungen auf den Schiffen. Lediglich Salt belässt es mit einer automatischen Info-SMS, die alle Kunden erhalten, sobald sich ihr Handy mit einem ausländischen Netz verbindet.

Warnhinweis im SMS versteckt

Das Perfide daran: Der Warnhinweis, dass auf Schiffen und in Flugzeugen höhere Gebühren anfallen können, ist ganz unten im SMS versteckt. Anne Wandeler sagt: «Diese SMS bekam ich im Ausland täglich. Ich habe sie gar nicht beachtet, weil ich ja das Datenroaming-Paket für Europa gekauft hatte.»

Gemäss Medienstelle von Salt erhalten die Kunden erst eine Warn-SMS, wenn sie Daten in der Höhe von 150 Franken verbraucht haben. Ab 500 Franken werde automatisch der Internetzugang gesperrt. Bei Anne Wandeler zeigte sich Salt nach mehrmaligem Nachfassen schliesslich doch noch kulant: Drei Viertel der Kosten wurden ihr erlassen.

*Name geändert

Artikel aus dem «Beobachter»

Dieser Artikel wurde aus dem Magazin «Beobachter» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.beobachter.ch

Dieser Artikel wurde aus dem Magazin «Beobachter» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.beobachter.ch

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