Der tiefe Euro-Kurs macht Schweizer zu Schnäppchen-Jägern. Der Online-Handel boomt, Grenzstädte wie Konstanz werden von Einkaufstouristen überrannt.
Ganz Clevere geben momentan aber kein Geld aus, sondern verdienen sich welches dazu – und das ganz ohne Börsen-Spekulationen. Wie das Ostschweizer Radio «FM1» berichtet, reicht dazu ein Gang zum nächsten Selecta-Automaten.
Diese rechnen nämlich noch immer mit dem Wechselkurs zu Mindestkurs-Zeiten. Wer den Automaten mit einem Euro füttert, kann für 1.20 Fr. Waren kaufen. Und bricht man den Kauf ab, kriegt man das Geld zurück – ausbezahlt in Franken.
Dieses Prinzip werde Selecta «nun ein bisschen zum Verhängnis», sagt Hanspeter Mohler, Sprecher von Selecta Schweiz. An gewissen Standorten sei in den vergangenen Tagen tatsächlich vermehrt mit Euros bezahlt worden. Die Kunden hätten extra Geld gewechselt oder Münzen, die vom Einkauf im Euro-Raum übrig blieben, mitgebracht und eingeworfen.
Selecta hat daran gar keine Freude. «Wir haben sicher einen Verlust, denn all das Geld, das jetzt in Euros reinkommt, können wir nur noch zum neuen Kurs eintauschen», sagt Mohler zu «FM1». Um diesen allerdings möglichst klein zu halten, reagiert man nun.
Bis in zehn Tagen sollen alle 16'000 Automaten in der Schweiz auf den neuen Wechselkurs umgestellt werden. Bis dahin könne jetzt «jeder ein kleines Schnäppchen machen und den Kaffee ein paar Rappen günstiger bekommen». (lha)