Über fünf Prozent auf 34.80 Franken legt Calida heute nach Börsenöffnung zu. Die Kaufvolumen: überdurchschnittlich. Dabei notiert der Gesamtmarkt SPI im Minus. Die meisten Unternehmen liegen heute im roten Bereich. Warum also klettert die Aktie des Innerschweizer Bekleidungs- und Unterwäscheunternehmens gegen den Trend auf den höchsten Stand seit März 2016?
Offenbar hängt das mit dem Einstieg von Veraison Capital bei Calida zusammen. Letzterer informierte Anleger am Montag vor Börsenöffnung über einen Beteiligungsaufbau von 16,31 Prozent am Unternehmen.
Das Aktienpaket des neuen Grossaktionärs stammt von Micalux. Die Verkäuferin war hinter der Gründerfamilie Kellenberger, die nach letzten Angaben 34,5 Prozent an Calida hält, die zweitgrösste Aktionärsgruppe.
Micalux setzte auf Sulzberger
An der vergangenen Generalversammlung war Micalux mit einem Antrag gescheitert, den ehemaligen Calida-Chef Felix Sulzberger (65) in den Verwaltungsrat zu wählen. Dieser war zuvor aufgrund von Uneinigkeiten über die strategische Ausrichtung von Calida nach 14-jähriger Amtszeit als Konzernchef zurückgetreten.
Calida habe von den Verkaufsabsichten des zweitgrössten Aktionärs gewusst, sagt der seit gut einem halben Jahr amtierende Calida-Chef Reiner Pichler (54) auf Anfrage der Finanznachrichtenagentur AWP. Bei der Suche nach einem Käufer für das Aktienpaket sei man allerdings nicht involviert gewesen, und es habe bis jetzt auch noch keine Kontakte mit Veraison gegeben.
«Grundsätzlich begrüssen wir aber, dass ein weiterer Grossaktionär an unser Unternehmen glaubt», sagt Pichler.
Grossaktionär mit bekannten Namen
Mit Veraison erhält Calida nun einen als aktiven Investor bekannten Grossaktionär. Die Gesellschaft um Gregor Greber (49), Gründer des Vermögensverwalters zCapital, und den ehemaligen Sonova-CEO Valentin Chapero (59) hat sich nach eigenen Angaben auf «unterbewertete oder vom Kapitalmarkt falsch verstandene Unternehmen» spezialisiert.
In der Schweiz ist Veraison bereits an Komax, Ascom, Leonteq, Goldbach Media, Orell Füssli und Mikron beteiligt. «Wie bei unseren anderen Beteiligungen sehen wir auch bei Calida ein signifikantes Aufwärtspotenzial», sagt Gregor Greber der AWP. Über mögliche Forderungen von Veraison oder finanzielle Details der Transaktion wollte er sich aber nicht äussern.
Von den im vergangenen Jahr markierten Höchstmarken von über 40 Franken liegen die Aktien von Calida aber immer noch ein gutes Stück entfernt. (uro/SDA)