Damit hätte niemand gerechnet: Trotz Frankenschock verzeichnet die Schweizer Tourismusbranche Rekorde im 2015. So machten einheimische Gäste Ferien wie nie zuvor in der Schweiz: 16,05 Millionen Logiernächte gingen auf das Konto der Schweizer im letzten Jahr. «Ein Rekordergebnis», sagt Jürg Schmid (54).
Laut dem Direktor der Marketingorganisation Schweiz Tourismus stiegt die Zahl Schweizer Logiernächte um 0.2 Prozent gegenüber 2014 – allerdings gingen sie im Dezember um 1.4 Prozent zurück. Grund: der fehlende Schnee und der milde Winter.
Noch ein Rekord bei Asiaten
Einen weiteren Rekord gab es laut Schmid bei den Gästen aus Asien: Auch in China ist die Schweiz so gefragt wie nie, sagt Schmid an der heutigen Medienkonferenz in Zürich. Zum ersten Mal kompensierte der Hotellogiernächtezuwachs aus diesem Markt sowie aus Indien die Rückgänge aus Deutschland.
Damit ist China neu der viertwichtigste Auslandsmarkt für die Schweizer Hotellerie – nach Deutschland, den USA und dem UK sowie vor Frankreich und Italien.
Insgesamt ein Rückgang im 2015
Laut heute veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik gab es 2015 gesamthaft einen leichten Rückgang von 0.85 Prozent (-305000 Logiernächte) in der Beherbergungsstatistik gegenüber dem Vorjahr. Gäste buchten insgesamt 35,6 Millionen Logiernächte. Im Vorjahr waren es 35,9 Millionen.
Davon gingen 19,6 Millionen auf das Konto ausländischer Gäste, 16,1 Millionen auf das Konto der Schweizer Gäste.
Hotels haben Preise gesenkt
Aufgrund fehlender Gäste aus dem Euroraum hätten 42 Prozent der vom Verband Hotellieriesuisse befragten Mitglieder die Preise gesenkt.
Für die Sommersaison 2016 erwarten die Hoteliers nun eine bessere Nachfrage. Zwei Drittel wollen ihre Preise folglich stabil halten.
Schlussspurt für den Winter
Gas geben will Schweiz Tourismus in den nächsten Wochen. «Der Wintersaisonstart war äusserst schwierig. Jetzt sind die Bedingungen hervorragend», sagt Jürg Schmid. Sonne, Schnee und lange Tage erwarten nun die Gäste - das sei auch die Botschaft der Zusatzkampagne «Ab in die Berge». Sie soll zu einem guten Saisonendspurt bis nach Ostern beitragen, sagt Schmid.
Dementsprechend würden heute TV-Spots und Clips in den sozialen Medien lanciert. Die Aussage: «Im März ist der Pistenspass am grössten, der Sonnenstand höher und Preise nach der Hochsaison äusserst attraktiv.»
Wenn das sich mal mit der Realität auch deckt, werden sich viele hier sagen.