Sie kommen meist in der Nacht und gehen ein grosses Risiko ein: die Bankomatenknacker, welche in der Schweiz ihr Unwesen treiben. In den vergangenen Monaten wurden in der Schweiz mindestens zehn Bankomaten gesprengt. Das schreibt die «SonntagsZeitung» gestützt auf Polizeiberichte. Früher kam es nur zu vereinzelten Attacken.
Besonders oft, nämlich neun Mal, haben Kriminelle Geldautomaten von Raiffeisen attackiert. Warum nur haben es die Gangster auf Bankomaten von Raiffeisen abgesehen? Zumal die Bank baugleiche Modelle verwendet wie andere Finanzhäuser.
Möglichst kleines Risiko
Eine Erklärung könnte sein, dass die Bankomaten von Raiffeisen an eher wenig besiedelten Orten stehen und Kriminelle daher ein kleineres Risiko eingehen, auf frischer Tat ertappt zu werden. Zudem hat Raiffeisen mit 1700 Bankomaten ein dichtes Netz im ganzen Lande.
Auffallend ist zudem, dass die meisten Geldautomaten in Grenzregionen gesprengt werden. Etwa im Tessin, im Jura oder in Genf. Der Grund: Nach der Attacke – die Täter lassen meist ein Gas in den Automaten strömen und zünden dann – sind sie mit der Beute schnell ennet der Grenze und für die Polizei kaum mehr zu fassen.
Im Schnitt 7500 Euro Beute
Wahnsinnig lukrativ sind die Sprengungen allerdings meist nicht. Im schnitt fallen den Kriminellen pro Bankomat 7500 Euro in die Hände, schreibt die «SonntagsZeitung». Der Sachschaden hingegen beträgt schnell einmal über 100'000 Franken. Raiffeisen wollte über die Attacken keine Auskunft geben. (pbe)