Unbekannter Riese
Ihre Firma ist eine der grössten privaten Grundbesitzer der Schweiz

Die Hiag hat ihren Ursprung im Holzhandel. Was kaum jemand weiss: Die Besitzerfamilie Grisard gehört zu den grössten privaten Grundbesitzern des Landes. Sie baut Industrieareale zu modernem Wohnraum um.
Kommentieren
Einer der grössten Grundbesitzer des Landes: die Firma Hiag von Felix Grisard mit Gattin Claudia.
Foto: zVg

Darum gehts

Die Zusammenfassung von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast.
Dorothea_Vollenweider_Redaktorin Wirtschaft_Ringier_3-Bearbeitet.jpg
Dorothea VollenweiderRedaktorin Wirtschaft

In Zürich-Altstetten entsteht aktuell ein 80 Meter hoher Wohnturm. Auf dem bestehenden Gebäude, wo sich heute die Garage Binelli befindet, sollen moderne Wohnungen entstehen. Hinter dem grossen Immobilienprojekt steckt eine der breiten Masse unbekannte Firma, die ursprünglich mit dem Holzhandel gross wurde: die Hiag.

Vor fast 150 Jahren startete das Schweizer Unternehmen mit Holzimporten und -verarbeitung. Was die wenigsten wissen: Heute ist die Hiag einer der grössten privaten Grundbesitzer der Schweiz. Der Firma gehören rund 2,4 Millionen Quadratmeter Land! Eine schier unvorstellbare Zahl. Das entspricht etwa 336 Fussballfeldern.

Familie gehört zu den reichsten des Landes

Hinter Hiag steckt die Besitzerfamilie Grisard. Sie gehört laut «Bilanz» seit Jahren zu den Reichsten des Landes. Das Vermögen von Felix Grisard (57) beläuft sich demnach auf 600 bis 700 Millionen Franken. Er ist Präsident des Verwaltungsrats der Hiag und besitzt zusammen mit seinen Schwestern Salome Grisard Varnholt (59) und Andrea Grisard (48) rund 55 Prozent des Unternehmens.

1/6
Eins der aktuellen Wohnprojekte der Hiag ist ein 80-Meter-Hochhaus in Zürich-Altstetten.
Foto: Beyonity

Aus dem Holzhandel hat sie sich die Familie unlängst zurückgezogen. Seither liegt ihr Fokus auf der Aufwertung von grossen Industriebrachen in der Schweiz. Sie baut alte Spinnereien oder Fabriken zu modernen Lofts und Wohnungen um. Viele der Immobilien werden allerdings als Büro-, Gewerbe- und Logistikflächen genutzt – nicht überall entsteht also Wohnraum.

Der riesige Landbestand der Hiag erklärt sich primär mit dem speziellen Geschäftsmodell: Das Immobilienunternehmen kauft grosse Industrieareale, meist in der Peripherie von Zentren, und entwickelt sie. Grisard selber sprach dabei früher von B-Lagen. Etwa in Windisch im Aargau, wo ehemals Spinnmaschinen ratterten und heute Lofts und schicke Büros entstehen, welche die Hiag vermietet oder verkauft.

Das Immobilienportfolio der Hiag hat aktuell einen Gesamtwert von 2 Milliarden Franken. Das sind rund 800 Millionen mehr als vor zehn Jahren. Und die Aussichten sind rosig: Mehr als 50 Projekte seien derzeit in der Pipeline, heisst es auf der Website. Investitionsvolumen: rund 3 Milliarden Franken.

Über 800 Wohnungen in Planung

Im Hochhaus in Zürich-Altstetten entstehen insgesamt 149 1½- bis 4½-Zimmer-Wohnungen auf 24 Stockwerken. Sie sollen ab April 2026 bezugsbereit sein. Ein langfristiger Mietvertrag mit einem Detailhändler für eine grosse Mietfläche im Erdgeschoss sei bereits abgeschlossen.

Ebenfalls bereits im Bau ist eine weitere grosse Wohnüberbauung in Cham ZG. Dort entstehen aktuell 140 Miet- und Eigentumswohnungen. Bereits geplant, aber noch nicht im Bau, sind weitere Wohnüberbauungen auf Arealen in Frauenfeld TG, Wetzikon ZH, Niederhasli ZH, Pratteln BL und ein weiteres in Zürich-Altstetten. Auf diesen Arealen sollen nochmals rund 880 Wohneinheiten entstehen.

Die 300 Reichsten

Als «Bilanz» 1989 erstmals die Liste der Reichsten publizierte, besassen die damals erfassten 100 Personen zusammen 66 Milliarden Franken. Heute verfügen alleine die beiden Spitzenvertreter – Gérard Wertheimer mit 33 bis 34 sowie die zweitplatzierte Roche-Besitzerfamilie, die mit 30 bis 31 Milliarden rangiert – mit zusammen 65 Milliarden Franken fast genauso viel wie damals alle 100 miteinander. Alle Details zu den reichsten 300 Menschen in der Schweiz findest du hier.

Als «Bilanz» 1989 erstmals die Liste der Reichsten publizierte, besassen die damals erfassten 100 Personen zusammen 66 Milliarden Franken. Heute verfügen alleine die beiden Spitzenvertreter – Gérard Wertheimer mit 33 bis 34 sowie die zweitplatzierte Roche-Besitzerfamilie, die mit 30 bis 31 Milliarden rangiert – mit zusammen 65 Milliarden Franken fast genauso viel wie damals alle 100 miteinander. Alle Details zu den reichsten 300 Menschen in der Schweiz findest du hier.

Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen