Ukraine
Bekannter Journalist bei Bombenanschlag in der Ukraine getötet

Kiew – Einer der bekanntesten Journalisten der Ukraine, Pawel Scheremet, ist bei einem Bombenanschlag getötet worden. Der Sprengsatz detonierte am Mittwoch im Auto Scheremets. Der Wagen ging demnach sofort in Flammen auf.
Publiziert: 20.07.2016 um 10:26 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 03:41 Uhr
Der renommierte ukrainische Journalist Pawel Scheremet ist tot. Er wurde bei einem Bombenanschlag auf sein Auto getötet. Das Archivbild aus dem Jahr 2004 zeigt in in einem Spitalbett. Scheremet war damals von Unbekannt brutal zusammengeschlagen worden. (Archiv)
Foto: Keystone/AP/SERGEI GRITS

«Nach vorläufigen Angaben war es eine Bombe. Ob selbstgebaut oder nicht, müssen Experten klären», sagte Behördensprecher Artjom Schewtschenko am Mittwoch in der ukrainischen Hauptstadt.

Scheremet sass allein im Wagen einer Kollegin, als das Fahrzeug am Mittwoch explodierte, wie das Internetportal «Ukrainskaja Prawda» berichtete, für das der gebürtige Weissrusse arbeitete.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko nannte den Tod des renommierten Journalisten eine «schrecklichen Tragödie» und ein «Verbrechen». Die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen, sagte er.

Scheremet, der auch als Moderator für das Radio Westi arbeitete, galt als eng vernetzt mit der prowestlichen Führung um Präsident Poroschenko.

«Die Bombe hatte eine Sprengkraft von etwa 400 bis 600 Gramm TNT», sagte Sorjan Schkirjak vom Innenministerium in Kiew. «Der Sprengsatz war entweder ferngezündet oder hat zeitverzögert angesprochen», meinte er. Generalstaatsanwalt Juri Luzenko versprach eine genaue Untersuchung des Verbrechens. Der ukrainische Journalistenverband bezeichnete den Tod ihres Kollegen als Mord.

Erst vor gut einem Jahr war der regierungskritische Journalist Oles Busina in Kiew erschossen worden. Der Mord in der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik hatte international für Aufsehen gesorgt. Im Jahr 2000 war der Gründer der «Ukrainskaja Prawda», Georgi Gongadse, ermordet worden. Die Auftraggeber wurden nie gefunden.

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