Es sind bereits zahlreiche Verschwörungstheorien zu den «Panama Papers» im Umlauf. Eine lässt jedoch aufhorchen: Der bekannte UBS-Whistleblower Bradley Birkenfeld macht die CIA für das Auftauchen des gigantischen Datenpakets verantwortlich.
Birkenfelds Begründung ist einfach: «Schauen Sie sich an, welche Länder am meisten von den Papers betroffen sind. Es sind alles Staaten, die keine guten Beziehungen mit den USA unterhalten», sagte der Ex-UBS-Banker in einem Interview im amerikanischen Wirtschafts-TV-Kanal CNBC. Er war aus München zugeschaltet, jener Stadt, in der die «Süddeutsche Zeitung» ihren Sitz hat, der die Dokumente der Kanzlei Mossack Fonseca zugespielt wurden.
«Warum lesen wir keinen einzigen amerikanischen Namen?»
Die Tatsache, dass kein einziger amerikanischer Staatsbürger in den Papieren auftauche, weise klar auf eine Operation der CIA hin, sagt Birkenfeld im Interview.
«Vielleicht waren mehr Ausländer als Amerikaner unter den Namen. Aber alle diese Namen, die jetzt ans Tageslicht kommen, haben mit direkten ‹Feinden› der USA zu tun – Russland, Pakistan, China, Argentinien», denkt Birkenfeld laut vor sich hin. «Und wir lesen keinen einzigen amerikanischen Namen? Warum ist das so?»
«Die CIA, da bin ich mir sicher, steckt dahinter»
Dann spricht er seinen Verdacht laut aus: «Ganz ehrlich: Ich habe das Gefühl, dass eine Geheimdienst-Operation dahinterstecken muss. Die CIA, da bin ich mir sicher, steckt dahinter. Das ist meine Meinung.» Dass auch der britische Premierminister David Cameron in den Papieren auftaucht, nennt Birkenfeld einen «Kollateralschaden».
Die Kommunikationsabteilung der CIA wollte gegenüber CNBC keine Stellung zu Birkenfelds Theorie nehmen.
Birkenfeld ist ein ehemaliger UBS-Kundenberater, der den Steuerstreit zwischen der Schweiz und den USA ins Rollen gebracht hatte. (nbb)