Darum gehts
- Der UBS-Chef warnt vor der Verschärfung der Kapitalanforderungen für den Schweizer Finanzplatz
- Ermotti bezeichnet die geplante Verschärfung als gefährliches Spiel für die UBS
- Zusätzliche Eigenmittel von 40 Milliarden Franken könnten erforderlich sein
Karin Keller-Sutter (61) gegen Sergio Ermotti (65) – wer gewinnt? Der Bund will mehr Eigenmittel von der UBS verlangen, die Bank kämpft dagegen an. Am Digital-Gipfel auf dem Bürgenstock – organisiert von der Standortinitiative Digitalswitzerland, hat Ermotti deutliche Worte gewählt.
Die geplante Verschärfung der Kapitalanforderungen für seine Bank sei ein gefährliches Spiel – nicht nur für die UBS, sondern für den gesamten Finanzplatz Schweiz. «Wenn das so durchkommt, gibt es keinen Gewinner in der Schweiz. Nur die ausländische Konkurrenz wird feiern», sagte Ermotti im Panel-Gespräch mit Marc Walder, Präsident des Lenkungsausschusses und Mitglied des Exekutivkomitees von Digitalswitzerland. Walder ist CEO des Medienkonzerns Ringier, der auch den Blick herausgibt.
40 Milliarden Franken zusätzlich
Konkret geht es um Forderungen, wonach die UBS ihre ausländischen Tochtergesellschaften vollständig kapitalisieren müsste. Das würde – je nach Szenario – laut Ermotti zusätzliche Eigenmittel von 40 Milliarden Franken erfordern. Das wäre ein massiver Wettbewerbsnachteil, sagte der UBS-Chef sichtlich emotional: «Das werden wir nicht verkraften können, wenn wir gleichzeitig eine wettbewerbsfähige globale Bank bleiben wollen.»
Ermotti gab sich am Montagabend durchaus kämpferisch – in Anwesenheit von Finma-Chefin Marlene Amstad (56), die die höheren Kapitalanforderungen unterstützt. «Am Ende des Tages sollte das Parlament eine Entscheidung treffen», konstatierte der UBS-Chef.