UBS-Blasenindex zieht an
Steht die Schweiz vor einem Immo-Crash?

Das Risiko einer Blase am Schweizer Eigenheimmarkt ist 2025 gestiegen. Laut dem Swiss Real Estate Bubble Index der UBS gibt es eine Region, die besonders gefährdet ist.
Publiziert: 08.05.2025 um 14:08 Uhr
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Aktualisiert: 08.05.2025 um 14:09 Uhr
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Das Risiko am Schweizer Immobilienmarkt ist 2025 leicht gestiegen. Im Bild: Baustelle der Wohnüberbauung Ambra Uster ZH.
Foto: Sven Thomann

Darum gehts

  • Der Schweizer Immobilienmarkt ist stabil trotz leicht gestiegenem Blasenrisiko
  • Graubünden zeigt ein hohes Ungleichgewicht aufgrund des Zweitwohnungsbooms
  • Die Eigenheimpreise stiegen um 3,2 Prozent im Jahresvergleich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Dorothea VollenweiderRedaktorin Wirtschaft

Wie unerschütterlich ist der Schweizer Eigenheimmarkt wirklich? Ein Barometer für die Risiken im Immobilienmarkt ist der Swiss Real Estate Bubble Index der UBS. Dieser gibt alle drei Monate Antwort zum Zustand des Eigenheimmarktes. Die aktuelle Erkenntnis: Das Blasenrisiko ist dieses Jahr gestiegen. Die Auswertung der Grossbank besagt auch, dass das Risiko einer Immobilienblase «aus Sicht der fundamentalen Faktoren ungebrochen hoch» ist. 

Konkret stieg der Index gemäss einer Mitteilung vom Donnerstag im ersten Quartal 2025 schweizweit auf 0,29 Indexpunkte – von zuvor 0,25 Indexpunkten. Eine deutliche Preiskorrektur bei Immobilien sei daher unwahrscheinlich. Trotz der Beschleunigung im aktuellen Quartal stuft die Grossbank die Gefahr eines Immo-Crashs als «moderat» ein. Doch das gilt nicht für alle Kantone der Schweiz.

Hohes Ungleichgewicht in Graubünden

In den Tourismusregionen Graubündens besteht ein hohes Ungleichgewicht, wie die UBS feststellt. Der Grund ist eine grosse Abweichung der Eigenheimpreise von den Haushaltseinkommen und den Mieten. Dieses Verhältnis ist ein wichtiger Indikator für die mögliche Fallhöhe der Preise und ein Hinweis auf eine Überhitzung. In Graubünden ist das erhöhte Risiko eine direkte Folge des Zweitwohnungsbooms bei gleichzeitig sehr knappem Angebot.

Zwar ist die aktuelle politische Weltlage von Unsicherheit geprägt. Doch der Schweizer Immobilienmarkt bleibt bisher weitgehend stabil. Zu verdanken ist das den niedrigen Nutzungskosten von Wohneigentum im Vergleich zur Miete, einer insgesamt moderaten Nachfrage nach Hypotheken und der niedrigen Wohnbautätigkeit.

Preisanstiege durchsetzbar

Eine ähnliche Feststellung machen die Studienverfasser des Immoscout24-Kaufindex, der ebenfalls am Donnerstag veröffentlicht wurde. Viele Marktteilnehmer gehen demnach davon aus, dass die stabilen politischen Rahmenbedingungen der Schweiz den Immobilienmarkt aktuell vor negativen Effekten verschonen.

Darum bleiben höhere Preise weiterhin durchsetzbar. Entsprechend sind die Angebotspreise für Stockwerkeigentum im April um durchschnittlich 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Bei Einfamilienhäusern war der Anstieg mit 0,1 Prozent deutlich geringer.

Die Unsicherheit nimmt zu

Im Jahresvergleich sind die Eigenheimpreise laut der UBS um 3,2 Prozent gestiegen. Und die Mieten lagen 3,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der im März 2025 gesunkene Referenzzinssatz dürfte den Anstieg der Bestandsmieten in den kommenden Quartalen aber deutlich dämpfen, so die UBS. 

Den Blick nach vorne gerichtet, bleibt der Eigenheimmarkt dank tiefer Hypothekarzinsen attraktiv. Doch die Preisanstiege dürften sich verlangsamen. Der Grund: Die aktuelle Handelspolitik könnte das Wirtschaftswachstum in der Schweiz ausbremsen und für steigende Unsicherheit sorgen. Das würde sich laut der UBS negativ auf die Nachfrage nach Eigenheimen auswirken. Die Bank erwartet für 2025 eine Preiszunahme von 3 bis 4 Prozent.

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