Uber-Fahrer sind unzufrieden
Häufige Stornierungen sorgen für Knatsch

Die Fahrdienst-App Uber ist umstritten. Jetzt auch bei Zürcher Fahrern, wie ein Brief an die Medien zeigt. Leidtragende sind am Ende auch die Kunden.
Publiziert: 16.08.2019 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 02.09.2019 um 19:55 Uhr
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Bei Uber buchen die Kunden via App einen Fahrdienst. Diese sind günstiger als mit konventionellen Taxis.
Foto: Uber/ZVG

Die Idee von Uber: Über die App können Kunden bequem Fahrdienste buchen. Und diese sind günstiger als mit dem Taxi. In der Schweiz gibts Uber in Basel, Genf, Lausanne und Zürich. Besonders bei Jungen ist der Taxi-Dienst beliebt.

Doch wer spätnachts nach dem Ausgang in Zürich günstig nach Hause wollte, wurde zuletzt immer wieder enttäuscht. Verärgerte Kunden berichten, dass gebuchte Fahrten andauernd storniert werden. Den Nachtschwärmern bleibt in vielen Fällen nichts anderes übrig, als dann doch in ein teureres Taxi einzusteigen.

Anzunehmen ist, dass die vielen Stornierungen in den letzten Wochen damit zusammenhängen, dass die App neu dem Fahrer und dem Kunden den genauen Preis anzeigt. Zuvor waren es Preisrahmen.

Mobbing-Vorwurf von Fahrern

Was Kunden nervt, sorgt auch bei den Zürcher Fahrern für Ärger. Aus diesem Grund hat sich ein Fahrervertreter nun auch an die Medien gewandt. Sie fühlten sich gemobbt von Uber, klagt er. Seit etwa zwei Wochen erhielten Fahrer fast täglich Benachrichtigungen des Unternehmens. Darin steht, dass sie eine überdurchschnittliche Stornierungsrate hätten.

Für rote Köpfe sorgt besonders der letzte Satz: «Sollte sich dieses Verhalten wiederholen, könnte dein Fahrerkonto suspendiert werden.» Die Fahrer fassen das als Drohung auf. «Nach Jahren guten Services!», wie sich ihr Vertreter empört.

In Genf kostets mehr

Für die Stornierungen gibts laut den Fahrern einen guten Grund. Der Mindestpreis in Zürich (und Basel) beträgt 6 Franken. Nur 4.38 Franken davon gehen aber an die Fahrer. Zu wenig, meinen sie. In Lausanne und Genf sei die Situation besser. Tatsächlich liegt der Mindestpreis dort bei 8 Franken in der Innenstadt und 12 Franken in den Vororten.

Bei Uber heisst es auf Anfrage dazu, dass Kunden und Fahrer mit den aktuellen Preisstrukturen überwiegend zufrieden seien. Eine Preiserhöhung ist damit wohl für den Moment vom Tisch.

Gegensätzliche Meinungen

Laut Uber-Sprecherin Luisa Elster sind die Fahrer das «Herz des Uber-Erlebnisses». Das Unternehmen wolle deshalb auch einen regelmässigen Austausch ermöglichen. Es gibt einen Support und Roundtables.

Bei den verärgerten Fahrern scheint das nicht angekommen zu sein. Sie klagen, dass Uber sie seit einem Jahr nicht anhöre. Ihre Forderung: höhere Preise. Zudem wollen sie völlig frei sein darin, wie viele Fahrten sie stornieren. Schliesslich seien sie selbstständig. Abhängig sind sie aber ganz sicher von den Kunden und ihren Bewertungen. (jfr)

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