Mit den Vergütungsberichten der Schweizer Grosskonzerne steht auch die Diskussion um die hohen Cheflöhne wieder auf der Tagesordnung. Angesichts von zweistelligen Millionensalären ist das kein Wunder.
Am meisten kassiert Roche-Chef Severin Schwan (51): 15,1 Millionen Franken. Es folgen UBS-CEO Sergio Ermotti (58) mit 14,1 und CS-Chef Tidjane Thiam (56) mit 12,7 Millionen.
Mehr für die Angestellten
Dadurch ist den Managern der Volkszorn gewiss. Die meisten Normalverdiener fänden es gerecht, wenn deren Gehälter drastisch gekürzt und das Geld an die Angestellten verteilt würde – selbst wenn sie dadurch nur einige Franken mehr pro Jahr erhalten würden. Dies zeigt eine Umfrage aus dem Buch «Die Gesellschaft und ihre Reichen», das den Neid auf die Reichen zum Thema hat.
Immerhin könnte mit dem Lohn von Tidjane Thiam jedem Credit-Suisse-Mitarbeiter eine Gratifikation von 270 Franken überwiesen werden. Bei Ermotti wären es 230 Franken für jeden UBS-Mitarbeiter, bei Schwan rund 160 Franken pro Roche-Angestellten.
Aktionäre stimmen für hohe Saläre
Das Geld der Chefs wird aber nicht verteilt werden. Sowieso nicht an die Angestellten, nicht einmal an die eigentlichen Eigentümer dieser Konzerne, die Aktionäre. An den Generalversammlungen stimmten sie bisher klar für die hohen Saläre. Daran wird sich auch dieses Jahr kaum etwas ändern.
Künftig aber könnten die Löhne der Bankchefs auf Widerstand stossen, denn alleine in den vergangenen zwölf Monaten haben die Aktionäre der beiden Grossbanken rund ein Viertel ihres Geldes verloren – da sind zweistellige Milionensaläre schwer verständlich.
Woran auch ein 60-seitiger Vergütungsbericht nichts ändern dürfte.