Es ist eine Krux mit Börsenneulingen. Nach dem Börsengang gibt es plötzlich viel mehr Informationen und Zahlen, die Anlegern auch mal die Augen öffnen können. So geschehen beim Zugbauer Stadler Rail.
Das erste Halbjahres-Ergebnis als börsenkotiertes Unternehmen hat viele Anleger enttäuscht. Die Aktie von Stadler verliert zeitweise über acht Prozent. Beinahe fiel der Titel unter 41 Franken, liegt aber immer noch über dem Ausgabepreis von 38 Franken. Inzwischen haben sich die Aktien vom Absturz wieder etwas erholt.
Das Problem: Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen von Peter Spuhler (60) einen Umsatz von 1,12 Milliarden Franken erzielt. Das heisst, Stadler muss kräftig Gas geben, um das Jahresziel von 3,5 Milliarden Franken Umsatz zu erreichen.
Jetzt wirds anspruchsvoll
Eine grosse Herausforderung, denn für das zweite Halbjahr sieht Stadler Gegenwind: Die Wirtschaftslage sei weiterhin schwierig und die Währungsverwerfungen, die zu einer Aufwertung des Frankens führen würden, blieben eine Herausforderung. Ins Gewicht fallen dabei laut Stadler insbesondere das britische Pfund, die schwedische und norwegische Krone sowie der Euro.
Immerhin: Die Auftragsbücher sind so dick wie noch nie. Im ersten Halbjahr holte Stadler Aufträge von rund 2,3 Milliarden Franken herein. Das sind 1,5 Milliarden Franken mehr als im Vorjahressemester. Der Auftragsbestand per Ende Juni sei damit auf den neuen Höchststand von 14,4 Milliarden Franken gestiegen.
Es gibt also sehr viel zu tun in Bussnang TG und an den anderen Produktionsstandorten. Im ersten Halbjahr hat Stadler einen Reingewinn von 27,5 Millionen Franken erzielt. (SDA/koh)