Bei Kosmetikartikeln aus dem Euroraum sind die Preise zwischen August 2014 und April 2015 um 5,8 bis 8,5 Prozent gesunken, wie die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen in einer Preiserhebung feststellte. Etwas weniger deutlich gaben die Preise von Nahrungsmitteln mit 3,3 bis 5,1 Prozent nach. Migros senkte die Preise am meisten bei Kosmetik-Artikeln, Denner bei Lebensmittel.
Bei den Zeitschriften hingegen zeichnet das Preisbarometer ein anderes Bild: Lediglich italienische Zeitschriften wurden dank des stärkeren Franken in der Schweiz günstiger verkauft, wie die Allianz am Freitag mitteilte. In der Deutschschweiz und der Romandie stiegen die Preise der Zeitschriften sogar noch leicht an.
Die Preisunterschiede zwischen der Schweiz und dem angrenzenden Ausland sind aber nach wie vor sehr gross. Kosmetikartikel sind bei den Schweizer Detailhändlern 73 und 80 Prozent teurer als beim deutschen Referenz-Detailhändler Kaufland, der Preisunterschied zu Italien und Frankreich liegt bei 28 und 35 Prozent.
Auch bei den Nahrungsmitteln sind die Preisunterschiede hoch, gegenüber Frankreich und Deutschland betragen sie rund 40 Poezent, die Differenz zu Italien ist traditionell geringer.
Die grössten Preisunterschiede finden sich jedoch bei den Zeitschriften, ausgerechnet in jenem Sektor, bei dem die Währungsgewinne nicht oder nur teilweise weitergegeben wurden: Die gleichen Zeitschriften kosten in der Deutschschweiz im Durchschnitt 76 Prozent mehr als in Deutschland und 80 Prozent mehr als in Frankreich. Im Vergleich zu Italien sind die Zeitschriften in der Schweiz sogar mehr als doppelt so teuer: Der Preisunterschied beträgt exorbitante 142 Prozent, kritisieren die Konsumentenschützer.
Aufgrund des tieferen Eurokurses hat sich die Preisdifferenz auch bei den Kleidern zum angrenzenden Ausland von rund 30 auf 46 Prozent erhöht. Allerdings sieht die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen hier einen Spezialfall, wie es in der Mitteilung heisst.
Die Schweizer Kleiderverkäufer profitierten nur indirekt vom tieferen Euro-Kurs, da die Einkäufe in den meisten asiatischen Produktionsländern in der Regel in US-Dollar oder an den US-Dollar gekoppelte Währungen erfolge.