Trotz 24 Milliarden Gewinn der Nationalbank
Für die Spekulanten gibts nur Brösmeli

Die Säckelmeister von Bund und Kantonen reiben sich die Hände. Sie erhalten 1,5 Milliarden Franken von der Nationalbank. Die Aktionäre erhalten nur ein Promille davon.
Publiziert: 10.01.2017 um 13:04 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:50 Uhr
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SNB-Direktor Thomas Jordan beglückt die Wärter der öffentlichen Kassen.
Foto: Keystone
Guido Schätti

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) fuhr letztes Jahr einen Gewinn von mehr als 24 Milliarden Franken ein. Mit dem Geld könnte die Eidgenossenschaft gleich nochmals eine Neat durch die Alpen bohren.

Vor allem Zinsen und Dividenden hätten der SNB zu diesem Gewinn verholfen, sagt Thomas Stucki, Chefökonom der St. Galler Kantonalbank (SGKB). Hinzu kamen die Kursgewinne auf Aktien. Die SNB hält Aktien und Obligationen im Gesamtwert von 680 Milliarden Franken.

Die staatlichen Säckelmeister können sich freuen. Die SNB beglückt sie mit 1,5 Milliarden Franken – eine Milliarde für die Kantone, 500 Millionen für den Bund. 20 Milliarden behält die SNB in der Hinterhand für künftige Ausschüttungen.

Die Aktionäre müssen sich hingegen mit Brosamen begnügen: Sie erhalten 1,5 Millionen Franken – ein Tausendstel der Ausschüttung an die öffentliche Hand.

Gemäss Nationalbankgesetz ist die Dividende der SNB auf sechs Prozent das Aktienkapitals oder 15 Franken pro Aktie beschränkt. Mehr als die 1,5 Millionen liegen also gar nicht drin.

Spekulanten scheinen das Gesetz nicht zu kennen: Sie posteten 2016 wie wild SNB-Aktien und trieben den Kurs auf ein Allzeithoch von 2120 Franken. Wer dann kaufte, kommt nun auf eine Dividendenrendite von 0,7 Prozent.

Für manche Käufer geht die Rechnung trotzdem auf: «Die Rendite ist noch immer höher als bei Bundesobligationen», sagt Stucki.

Privatanleger lassen aber besser die Finger von den Papieren. Denn sobald die Zinsen steigen, dürfte der Kurs in den Keller rasseln.

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