Töffli-Produktion eingestellt
Arrivederci Ciao!

Publiziert: 10.05.2007 um 23:03 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:47 Uhr
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Von Matthias Pfander
LUPFIG AG – In den 70er- und 80er-Jahren wollte jeder Halbwüchsige eines haben. Jetzt liefert Piaggio die letzten Modelle des Kult-Töfflis «Ciao» aus.

Am 2. Mai informierte Piaggio-Importeur Ofrag aus Lupfig seine Händler: Die letzten 200 Mofas des Typs Ciao seien eingetroffen. «Innerhalb von drei Stunden waren alle weg», sagt Marco Borghesi von der Ofrag.

Zweirad-Händler Albert Frick aus Oberrieden ZH hatte Glück. Er rief gleich um 8 Uhr beim Importeur an und konnte sich noch zwei der letzten «Ciao»-Töffli sichern.

Eines hat er vorgestern verkauft. Der Käufer war ein 14-Jähriger vom Hirzel. Ein 14-Jähriger wie vor ihm schon ganze Generationen. Der Ciao machte sie unabhängig von zu Hause und war ein Statussymbol.

Die beste Zeit der Piaggio-Mofas – damals noch mit den Modellen Ciao, SI, Bravo und Boxer – liegt weit zurück. 1988 importierte Ofrag noch 17300 Stück. Im letzten Jahr waren es gerade mal 703.

Die Motorfahrräder wurden durch Mountainbikes und Scooter praktisch von der Strasse gefegt. Und die Zahlen zeigen: Das Handy ist heute wichtiger als das Töffli. Ende der 80er-Jahre waren rund eine halbe Million Mofas eingelöst, im letzten Jahr noch knapp 175000.

Die Zweirad-Händler wollen trotzdem einen motorisierten Untersatz für die 14-Jährigen im Angebot haben. Nach dem Aus für das letzte Piaggio-Töffli weichen sie jetzt auf andere Marken aus. Viele gibt es aber nicht mehr. Am meisten verkauft wird noch die Schweizer Marke Pony.

Von der Bildfläche verschwinden werden die Ciao-Töffli trotzdem nicht. Im Internet werden schon jetzt Ocassionen gehandelt. Und seit 1997 findet der Mofa Racing Cup in Roggwil TG statt. Dort bolzen die Ciao-Versessenen mit ihren aufgemotzten Geräten um die Wette.

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