Wer für Elon Musk (45) arbeitet, muss sich so richtig ins Zeug legen. So stellt es sich zumindest der Tesla-Gründer vor. Dass nicht die ganze Welt so tickt wie das Silicon Valley, muss das Tech-Wunderkind jetzt lernen.
Anfang Jahr hat Musk die deutsche Firma Grohmann Engineering übernommen. Das Unternehmen soll Tesla künftig die Technologie für Autobatterien liefern. Bei Bekanntgabe der Übernahme lobte Musk die deutsche Ingenieurskunst, und die Angestellten waren stolz auf den neuen Eigentümer.
Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Gründer Klaus Grohmann hat das Unternehmen verlassen, BMW und Daimler sind als Kunden abgesprungen, schreibt die «Wirtschaftswoche». Zudem hat sich Musk mit den Gewerkschaften zerstritten.
«Gewerkschaft teilt Vision nicht»
Von den Arbeitnehmervertretern hält Musk herzlich wenig. In einem Brief an die Mitarbeiter schreibt der Tech-Guru, er glaube nicht, dass die Autogewerkschaft IG Metall die Vision von Tesla teile.
Zwei Welten treffen aufeinander: Während man im Silicon Valley gern mal unter dem Schreibtisch übernachtet, gelten in Deutschland Überstundenregelungen.
Mehr als die Hälfte der rund 700 Mitarbeiter von Grohmann ist in der Gewerkschaft. Einmal knickte Musk schon unter deren Druck ein und versprach 150 Euro mehr Lohn. Jeder Angestellte soll zudem Tesla-Aktien für 10'000 Dollar und einen Bonus von 1000 Euro kriegen. Ausserdem gibt Musk eine Jobgarantie bis 2022.
Der Gewerkschaft reicht das noch nicht. IG-Metall-Vetreter Christian Schmitz sagt der «Wirtschaftswoche»: «Die Jobgarantie und die angekündigten Lohnerhöhungen gehen in die richtige Richtung, sind aber nicht rechtssicher.» (bam)