Terrassen-Partys bis 2 Uhr
Zürcher Wohnquartieren blühen schlaflose Nächte

Beizer und Partyvolk dürften erfreut sein: Die Stadt Zürich will die Öffnungszeiten für Gartenterrassen bis 2 Uhr morgens ausdehnen. Doch von Anwohnerinnen und Anwohnern droht Widerstand.
Publiziert: 21.04.2022 um 17:28 Uhr
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Die Stadt Zürich will die Öffnungszeiten der Gartenterrassen an sechs Sommerabenden von Mitternacht bis 2 Uhr morgens ausweiten.
Foto: Keystone

Die strenge Arbeitswoche ist vorbei und man will sich am Abend gemütlich mit Freunden auf einer Gartenterrasse entspannen und Bier, Wein oder Sekt trinken. Musik erfüllt die Abendluft, die Leute plaudern und trotz fortgeschrittener Stunde ist es noch immer angenehm warm. Für viele Leute hört sich so ein perfekter Sommerabend an. Doch gerade wenn es am schönsten ist, müssen die Beizen ihre Terrassen schliessen.

Das soll sich in der Stadt Zürich künftig ändern. Zumindest an sechs Abenden während den diesjährigen Sommerferien. Die Stadt lanciert mit den «mediterranen Nächten» ein Pilotprojekt, bei dem Gastrobetriebe ihre Terrassen an ein paar Abenden statt bis Mitternacht bis 2 Uhr morgens offen haben dürfen.

Es droht juristischer Widerstand

Die Betriebe konnten dafür bis zum 14. April ein Gesuch beim Sicherheitsdepartement der Stadt einreichen. 156 Gastronominnen und Gastronomen haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Aktuell werden die Gesuche von der Stadt einzeln überprüft.

Restaurantbetreiber und Partyleute freuts. Für viele Anwohnerinnen und Anwohner sind die längeren Öffnungszeiten jedoch ein Ärgernis. Es droht Widerstand. Die Gruppe «Innenstadt als Wohnquartier» überprüft gemäss «Tages-Anzeiger» juristische Schritte. Die Mitglieder verstehen nicht, warum die bereits heute hohe Lärmbelastung in den betroffenen Quartieren weiter erhöht werden soll.

Hotline für lärmbelästigte Anwohner

Die Situation ist nicht neu: Bereits vor zwei Jahren wollte die Stadt Zürich die Beizer mit längeren Öffnungszeiten an einzelnen Abenden unterstützen. Doch Anwohner gingen rechtlich dagegen vor und konnten die Umsetzung im Sommer 2020 verhindern.

Damit es diesmal klappt, hat die Stadt ein paar Anpassungen am Konzept vorgenommen. Gastro Zürich wird eine Hotline für Anwohner anbieten und für zusätzliche Security-Teams bezahlen. Auch die Installation von Lautsprechern ist verboten. Zudem will die Stadt in empfindlichen Wohnquartieren oder Innenhöfen keine «mediterranen Nächte» bewilligen.

Sollten die längeren Öffnungszeiten zustande kommen, wird die Stadtpolizei Lärmmessungen vornehmen. Bei einem zufrieden stellenden Ergebnis könnten die langen Terrassen-Nächte künftig zur Normalität werden. (smt)


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