Nur mal kurz unverbindlich vorbeischauen wollen sie – und ganz neutral und selbstverständlich unabhängig beraten. Doch aufgepasst: Die vielen Rückmeldungen im «Beobachter»-Beratungszentrum über schlechte Erfahrungen mit Maklern lassen aufhorchen. Das müssen Sie wissen, wenn auch Sie von einem Versicherungsmakler kontaktiert werden:
Lassen Sie sich am besten gar nicht darauf ein, einen Termin zu vereinbaren. Die Erfahrung zeigt, dass viele Leute dem Druck und dem Verhandlungsgeschick der Makler nicht gewachsen sind. Regelmässig berichten Kunden beim «Beobachter»-Beratungszentrum, wie sie tags zuvor etwas unterschrieben haben, was sie gar nicht wollten. Machen Sie sich lieber selber kundig.
Auf diese Informationen haben Sie Anrecht
Wer von einem Vermittler kontaktiert wird, sollte von ihm schriftliche Antworten auf folgende Fragen verlangen:
- Wie heisst der Vermittler und wo wohnt er?
- Für welches Versicherungsunternehmen arbeitet er?
- Ist die angebotene Versicherungsdeckung durch eines oder mehrere Unternehmen gewährleistet?
- Wer haftet bei Nachlässigkeit, Fehlern oder unrichtigen Auskünften?
- Wie werden die erhobenen Personendaten bearbeitet (Ziel, Umfang, Empfänger und Aufbewahrung der Daten)?
Sollten Sie mit einem Makler sprechen wollen, beachten Sie Folgendes:
- Führen Sie das Gespräch nicht alleine mit dem Makler. Ziehen Sie eine Person Ihres Vertrauens bei.
- Lesen Sie vorher alle schon bestehenden Versicherungsunterlagen in Ruhe durch und verschaffen Sie sich einen Überblick. Achten Sie insbesondere auf die Laufzeiten der Zusatzversicherungen – diese lassen sich nicht ohne weiteres kündigen. Sonst sind Sie am Ende womöglich doppelt versichert. Legen Sie die Unterlagen für das Gespräch bereit.
- Überlegen Sie sich vorher, welche Bedürfnisse Sie wirklich haben – und wo es allenfalls Lücken gibt. Nicht alles, was man versichern kann, braucht man auch. Notieren Sie Ihre Fragen.
- Unterschreiben Sie beim ersten Gespräch nichts. Gar nichts. Weder eine Kündigung noch eine Vollmacht noch einen Antrag. Will der Makler für Sie eine Offerte einholen, kann er das auch ohne Ihre Unterschrift tun. Vergleichen Sie verschiedene Offerten. Diese können Sie übrigens auch selber ganz einfach bei der Versicherung einholen.
- Bitten Sie den Makler, Ihnen alle Unterlagen zu überlassen, damit Sie diese in Ruhe studieren können. Es macht immer Sinn, darüber zu schlafen, und es gibt keinen Grund unter Druck zu unterschreiben.
- Einen unverbindlichen Antrag gibt es nicht! Wenn Sie einen Antrag auf Aufnahme stellen und Sie werden von der Kasse aufgenommen, dann ist das verbindlich. Nur eine Offerte ist unverbindlich.
- Lesen Sie die allgemeinen und besonderen Geschäftsbedingungen, bevor Sie unterschreiben. Lesen Sie auch immer die hintere Seite. Kontrollieren Sie die Laufzeiten der Zusatzversicherungen. Teilweise werden Fünf-Jahresverträge gemacht. Verlangen Sie kurze Laufzeiten von einem Jahr.
- Füllen Sie einen Gesundheitsfragebogen immer selbst, vollständig und wahrheitsgetreu aus. Auch wenn der Makler meint, ein bestimmtes Leiden sei nicht relvant: Geben Sie es an. Oft fällt einem jedoch nicht alles sofort ein. Haben Sie Zweifel, ob Sie an alles gedacht haben, fragen Sie bei Ihrem Arzt nach.
- Machen Sie von allem eine Kopie.
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