Laut einer Studie meldete China 2018 zweieinhalb Mal so viele Patente im Bereich der Künstlichen Intelligenz an, wie die USA.
Unter anderem in die militärisch wichtige Quanten-Kryptografie investiere China zehn Mal soviel wie die USA, heisst es in einer Untersuchung des China-Instituts Merics, die der Nachrichtenagentur «Reuters» vorlag. Die Summe beläuft sich Forschern zufolge auf mindestens 50 Milliarden Dollar.
Europa droht Anschluss zu verlieren
Kurz vor dem EU-China-Gipfel in Brüssel am Dienstag wird in der 58-seitigen Studie «Chinas digitaler Aufstieg» ausdrücklich davor gewarnt, dass Europa im Technologie-Rennen der beiden Grossmächte unter die Räder kommen könne. Das liege zum einen an dem Investitionsvorsprung der USA und Chinas. Zum anderen verschärfe die US-Regierung wegen der chinesischen Aufholjagd die Abschottung gegenüber Chinas Hightech-Produkten und mache entsprechenden Druck auch auf Verbündete.
«Die US-Kampagne gegen den Einsatz der Huawei-Technologie in Europa ist ein Vorgeschmack auf künftige Konflikte», konstatieren die Autoren. Hintergrund ist die US-Forderung, beim 5G-Mobilfunkausbau keine Produkte des chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei einzusetzen. EU-Länder aber entschieden, Huawei nicht formell auszuschliessen.
EU soll Vorschriften machen
Die Autoren der Studie empfehlen der EU, generelle Bedingungen für den Einsatz chinesischer Hightech-Produkte im europäischen Digitalmarkt zu setzen. Dabei müsse genauer analysiert werden, wie China neue Technologien militärisch und zur politischen Gängelung der eigenen Bevölkerung einsetzt und wie über staatliche Subventionen Weltmärkte erobert werden. Es gebe Hinweise, dass chinesische Cyberangriffe in Europa durch den massenhaften Einsatz billiger, nicht sicherheitsgeschützter chinesischer Hardware erleichtert würden. (SDA)