Swisslos verteilt fast 413 Millionen Franken
Rekord-Ausschüttung dank Katholiken

Lottofieber und Rekord-Jackpot füllten Swisslos im letzten Jahr die Kassen. Das zeigen Zahlen, die BLICK exklusiv vorliegen.
Publiziert: 10.05.2017 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:39 Uhr
Der Rekord-Jackpot von etwas über 70 Millionen Franken wurde Ende 2016 geknackt.
Foto: GIAN EHRENZELLER
Ulrich Rotzinger

Für die meisten Schweizerinnen und Schweizer bleiben die Lotto-Millionen ein Traum. Einen glücklichen Gewinner gibt es jedoch immer. Und der ist jedes Jahr dazu noch derselbe: die öffentliche Hand. 

Für sie war der Glücksspiel-Geldsegen noch nie so gross wie heute. «Erstmals wird ein Gewinn von fast 413 Millionen Franken verteilt», sagt Willy Mesmer (61) von Swisslos, der interkantonalen Landeslotterie, mit Blick auf das Jahresergebnis 2016. 

Allein die Ausschüttung an die Deutschschweizer Kantone, das Tessin und das Fürstentum Liechtenstein beträgt 369 Millionen Franken. Die Westschweizer Kantone deckt die Loterie Romande ab, eine von Swisslos unabhängige Firma. Deren Resultat für 2016 liegt noch unter Verschluss.

Wie Mesmer gegenüber BLICK erklärt, schüttete sein Unternehmen neun Millionen Franken mehr aus als im Rekordjahr 2014. Zusätzliche 44 Millionen fliessen dieses Mal in die Sport-Toto-Gesellschaft. Ein schöner Batzen, der für kulturelle und gemeinnützige Zwecke sowie den Sport reserviert ist.

Lotto-Jackpot treibt Ausschüttungen hoch

Den Ausschüttungs-Rekord erklärt Mesmer mit dem Lottofieber, das gegen Ende 2016 in der Schweiz grassierte. Erst nach 48 Ziehungen, in denen niemand alle Zahlen richtig tippte, war der Lotto-Jackpot geknackt. Am Schluss teilten sich drei Gewinner diesen Rekordjackpot von knapp über 70 Millionen Franken.

Auffällig: Mit einem Pro-Kopf-Einsatz von 272 Franken ist das Tessin am spielfreudigsten. Dazu tragen die italienischen Grenzgänger bei, die bei uns ihren Lotto-Tipp abgeben, wie Mesmer sagt. Graubünden folgt mit 269 Franken Pro-Kopf-Einsatz und Solothurn mit 261 Franken. Schlusslicht ist Appenzell Ausserrhoden mit 149 Franken.

Protestanten verspielen weniger ihr Geld

«Katholiken sind spielfreudiger als Protestanten», sagt Mesmer. Die Pro-Kopf-Einsätze in römisch-katholisch dominierten Kantonen seien folglich höher. Das hänge mit der protestantischen Arbeitsethik zusammen. Man verspiele sein Geld nicht, sondern spare und arbeite.

Aus der Zahl der Einwohner und der Spieleinsätze im Kanton lässt sich der jeweilige Zustupf ans kantonale Finanz-Budget errechnen. Demnach profitiert Zürich mit 87 Millionen Franken (plus 10 Mio. gegenüber Vorjahr) am meisten von der Swisslos-Gewinn-Ausschüttung. Es folgen die Kantone Bern mit 60 Millionen (+7 Mio.) und Aargau mit 39 Millionen (+4 Mio.).

Für Schlusslicht Appenzell Innerrhoden gibt es immerhin noch mit 933'144 Franken – fast eine Lotto-Million.

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