Swisscom warnt vor Hackern
Eine Million Schweizer Login-Daten gestohlen

Bei den sieben grössten Daten-Lecks kamen rund eine Million Datensätze von Schweizern in fremde Hände. Das deckt der Cyber-Security-2017-Bericht der Swisscom auf. Und warnt vor massiven Angriffen.
Publiziert: 07.04.2017 um 12:39 Uhr
|
Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:33 Uhr
Italien erlebt schwersten Hackerangriff seiner Geschichte
3:00
Werk von Impfgegnern?Italien erlebt schwersten Hackerangriff seiner Geschichte
Lorenz Keller

Die Swisscom hat für den Cyber-Security-2017-Report die sieben grössten, bestätigten Datendiebstähle der letzten Jahre analysiert. Einige davon sind erst im 2016 bekannt geworden, etwa jene bei Dropbox, Badoo, LinkedIn oder MySpace. Von anderen wusste man schon länger, wie die Einbrüche ins System bei Adobe, Ashley-Madison oder Gawker. 

Insgesamt gelangten rund eine Million Datensätze von Schweizern in fremde Hände. Wohl meist E-Mail-Adressen, Kontaktdaten und Passwörter. Darunter unter anderem über 800'000 private Mail-Adressen, aber auch 14'000 Kontakte von Bund, Kantonen und Bundesbetrieben.

Auch Schweizer Grossfirmen betroffen

Über 70'000 Login-Daten gehören zu grossen Schweizer Firmen aus dem Swiss Market Index (SMI), darunter 24'000 von Banken und Versicherungen. Eindrückliche Zahlen; dabei hat Swisscom nur die sieben grössten von 187 bestätigten Daten-Diebstählen der letzten Jahre analysiert.

Heikel ist der Diebstahl dieser Daten vor allem, weil  ein Grossteil der Benutzer dieselben Passwörter bei mehreren Internetdiensten verwendet. Durchaus eine reale Gefahr, wie Swisscom an einem konkreten Beispiel beschreibt.

Hacker greifen Mailserver von Bluewin an

Nachdem Ende August 2016 Login-Daten von Dropbox in Darknet-Foren gehandelt wurden, kam es im September an einem einzigen Tag zu über 10'000 erfolgreichen, aber verdächtigen Logins auf den Mailservern von Bluewin – von einer einzigen Adresse aus dem Ausland.

Alleine von März bis Dezember 2016 musste die Swisscom fast 84'000-mal ein Mailkonto wegen verdächtiger Aktivitäten sperren. Rund die Hälfte davon, weil Login-Informationen aus den bekannten Daten-Diebstählen eingesetzt wurden.

«Besorgniserregende Zunahme»

Die Swisscom warnt in der Analyse vor einer «besorgniserregenden Zunahme von weltweitem Identitätsdiebstahl und Internetspionage».

Der einzelne User kann gegen Datendiebstähle bei grossen Anbietern nicht viel machen. Allerdings kann er den Schaden minimieren, indem er nicht für jeden Dienst dasselbe Passwort nutzt.

Vor allem das eigene Mailkonto sollte man speziell schützen. Laut Swisscom werden im Schnitt sechs Passwörter für 24 Dienste verwendet. Hier finden Sie weitere Tipps gegen Cyber-Angriffe.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.