Wer bei der Swiss mit Kreditkarte bezahlt, musste bisher zum Ticketpreis eine Pauschale zahlen. Die lag bei einem Europaflug bei 11 Franken, bei einem Flug nach Übersee gar bei 22 Franken.
Damit ist jetzt Schluss. Die Swiss streicht ab Juni die Kreditkarten-Pauschale. Doch Swiss-Kunden müssen weiterhin drauflegen, wenn Sie die Kreditkarte zücken. Neu wird 1,65 Prozent des Flugpreises verrechnet. Der Zuschlag beträgt höchstens 30 Franken.
«Die Anpassung an ein prozentuales Modell ermöglicht eine spezifischere Zuordnung der Kosten auf die Kunden», sagt ein Swiss-Sprecher im «Tages-Anzeiger».
Günstigere Kurzsteckenflüge
Das neue System zahlt sich bei Kruzstreckenflügen aus. Wer im Juni etwa nach Pristina fliegt, zahlt 275 Franken. Zum Ticketpreis kommt die Kreditkartengebühr von 4,50 Franken dazu. Bisher waren es 11 Franken.
Die Kreditkartengebühr ist bei vielen Fluggesellschaften gang und gäbe. Easyjet macht einen Aufschlag 2 Prozent, die Air Berlin verrechnet bei Europaflügen einen Zuschlag 10 Euro, bei Langstreckenflügen 12 Euro.
Diese Zuschläge sind umstritten. Auch viele Online-Shops schlagen bei Kreditkartenzahlung drauf – vor allem in Bereichen, wo mit tiefen Margen geschäftet wird. Dazu gehört etwa der Handel mit Unterhaltungselektronik.
Weko hat interveniert
Das ist der Wettbewerbskommission (Weko) ein Dorn im Auge. Sie hat darum Druck gemacht und von den Kreditkartenfirmen eine tiefere Gebühr für Händler durchgeboxt. Die neue Regelung gilt seit vergangenem August.
Wie eine BLICK-Umfrage zeigt, haben viele Händler darauf ihre Gebühr nach unten angepasst. Ganz verschwunden ist sie allerdings nicht. Grund: Unter dem Strich zahlt der Händler für die Transaktion auch nach dem Weko-Entscheid mehr, wenn der Kunde mit Kreditkarte bezahlt. (bam)