Geschäftsmann Florian S.* (44) sammelt seit Jahren fleissig Meilen im Swiss-Vielflieger-Programm Miles & More. 150 000 Meilen hat er bereits auf seinem Konto. Entsprechend erstaunt entnimmt er einem E-Mail von Miles & More, dass in seinem Account die Kontaktinformationen geändert worden seien.
«Das hab ich nie gemacht. Jemand hat mein Konto gehackt!», sagt er zu BLICK. Sofort hat er bei «Miles & More» angerufen. Und erfahren, dass fast 130'000 Meilen abgebucht worden seien. «Mich hat der Schlag getroffen!», sagt er. Kein Wunder: Mit den Meilen hätte er vier Europaflüge machen können.
Gauner shoppen im Bayern-München-Fanshop
Den Hackern war dagegen nicht nach Fliegen zumute. Sie haben sich stattdessen im Fanshop des FC Bayern München bedient, wie S. herausgefunden hat. «Die Gauner haben sich bestimmt mit Gutscheinen eingedeckt oder teuren Bayern-Leibchen, die sie dann auf dubiosen Kanälen wieder verkaufen», vermutet er.
«Das ist irgendwie unheimlich. Ich hätte nie gedacht, dass mein Meilen-Konto gehackt wird», sagt er. Schliesslich sei es mit einem fünfstelligen PIN-Code geschützt. «Aber offenbar genügt das nicht. Obwohl man die Karte in gewissen Geschäften wie eine Kreditkarte einsetzen kann.»
Vom Kundenservice von «Miles & More» ist er masslos enttäuscht. Er müsse bei der Polizei eine Anzeige machen, hiess es. Und eine Kopie davon einschicken. Dann schaue man, was sich machen lasse. «Das ist eine Frechheit. Erst werde ich betrogen. Und dann muss ich mich auch noch selber um den Fall kümmern und zur Polizei gehen», sagt er.
Fanshop reagiert umgehend
Die Swiss verweist auf die Pressestelle von «Miles & More» in Frankfurt (D). Dort will man zum konkreten Fall keine Stellung nehmen. «Teilnehmer und Partner können darauf zählen, dass ihre Daten sicher und geschützt sind», sagt eine Sprecherin zu BLICK.
Trotzdem komme es vor, dass Dritte, etwa über Phishing-Mails, in den Besitz von Log-in-Daten kommen. «Wir raten Teilnehmern deshalb, unbedingt für jeden Online-Account unterschiedliche Passwortkombinationen zu wählen.»
Bayern München dagegen reagierte fix und zeigte sich kulant. Die betrügerische Transaktion wurde umgehend storniert. Und die geklauten Meilen dem Konto von Florian S. wieder gutgeschrieben.
Zu einer Anzeige rät man dem Betrugsopfer aber auch in München (D). «Das werde ich machen», sagt er. «Man muss diesen Gaunern das Handwerk legen!»
* Name geändert