Eines steht fest: 2019 ist für Manor Schluss. Spätestens dann muss das Warenhaus das Oscar-Weber-Haus an der Traumlage Bahnhofstrasse 75-79 verlassen.
Vermieterin Swiss Life will mehr Rendite aus dem Gebäude holen. Geplant ist, im Haus Nobelboutiquen und teure Anwaltsbüros unterzubringen.
Doch eine Option im Vertrag ermöglicht es Manor, fünf Jahre länger bleiben zu dürfen. Inzwischen wird aber über die Miete bis dahin gestritten. Als der Vertrag Anfang 2014 auslief, erhöhte der Versicherer die Jahresmiete von 6,5 auf 19 Millionen Franken.
Seither stehen die Parteien vor Gericht. «Den Versicherten von Swiss Life entgehen durch die Verzögerung jeden Monat eine Million Franken», klagt Stefan Mächler, Group Chief Investment Officer von Swiss Life.
Doch das Zürcher Mietgericht lässt sich davon nicht beirren. Ende 2014 gibt es Manor teilweise recht. Der Versicherer müsse seinem Mieter in den nächsten 30 Tagen eine Offerte unterbreiten, heisst es im Urteil. In der Offerte müsse stehen, zu welchen «marktüblichen Vertragskonditionen» Manor bis 2019 im Haus bleiben dürfe.
Swiss Life legt dagegen Berufung ein. Dumm nur: Die nächste Instanz, das Zürcher Obergericht, sieht sich nicht zuständig. In einem heute publizierten Entscheid steht: «Auf die Klage wird nicht eingetreten.» Zuständig sei das Handelsgericht.
Was machen jetzt die Streitparteien? «Unsere Anwälte sind daran, das Urteil zu analysieren und die weitere Vorgehensweise festzulegen», schreibt Manor auf Anfrage.
Genauso tönt es bei Swiss Life: «Wir werden den Entscheid analysieren und die weiteren Schritte prüfen», schreibt ein Sprecher. Gleichzeitig betont er: «Klar bleibt, dass das Mietverhältnis unter allen Umständen im Jahr 2019 auslaufen wird.» (alp)