Am 15. April brannte das Pariser Wahrzeichen Notre-Dame lichterloh. Nachdem die Flammen gebändigt waren und das Ausmass der Zerstörung sichtbar wurde, versprach Präsident Emmanuel Macron (41): «Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen.» Sofort zur Stelle waren Frankreichs Superreiche. Sie versprachen Millionen für den Wiederaufbau der 850 Jahre alten Kathedrale.
Insgesamt sollten über 800 Millionen Franken gespendet werden. Bis heute seien davon nur fünf Prozent beim Erzbischof von Paris eingegangen, schreibt nun das amerikanische Newsportal «Observer».
Der grösste Gönner ist der Milliardär Bernard Arnault: Der CEO und Präsident von LVMH, Branchenführer der Luxusgüterindustrie, versprach Spenden von über 222 Millionen Franken. Bisher seien davon aber erst rund 11 Millionen Franken eingegangen.
Spendenversprechen bisher nicht eingehalten
Über 100 Millionen Franken wollte François Pinault zum Wiederaufbau beisteuern. Der Präsident des Modekonzerns Kering ist Kunstsammler und milliardenschwer – Geld hat er bis heute keines überwiesen.
Ebenso wie die L'Oreal-Erbin Françoise Bettencourt Meyers: Über 100 Millionen versprach sie für den Wiederaufbau des Wahrzeichens. Der Betrag, den die Bettencourt-Schueller-Stiftung bis heute bereitgestellt hat: 0 Franken.
Wiederaufbau bis 2024
Hauptgrund für die zurückhaltende Zahlungsbereitschaft sei laut «Observer» die Unsicherheit: Die Superreichen würden genau wissen wollen, für was ihr Geld ausgegeben werde. Die Pläne für den Wiederaufbau werden derzeit noch von den Architekten ausgearbeitet.
Das Französische Parlament hat nun beschlossen: Bis die Olympischen Spiele 2024 in Paris stattfinden, soll die Kathedrale wieder aufgebaut sein. Fünf Jahre bleiben also, um die millionenschweren Versprechen einzulösen.