Notre-Dame wartet noch auf die versprochenen Spenden
0:53
Wo sind die Millionen?Notre-Dame wartet noch auf die versprochenen Spenden

Superreiche plötzlich geizig
Notre-Dame wartet noch immer auf die 800-Millionen-Spenden

Kaum waren die Flammen des verheerenden Brandes in Notre-Dame gelöscht, überboten sich Frankreichs Superreiche mit Millionen-Spenden. Doch bis heute lassen die finanziellen Versprechen auf sich warten.
Publiziert: 10.07.2019 um 20:58 Uhr
|
Aktualisiert: 17.07.2019 um 11:45 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/8
Am 15. April brannte das Pariser Wahrzeichen Notre-Dame lichterloh.
Foto: AFP
Maren Meyer

Am 15. April brannte das Pariser Wahrzeichen Notre-Dame lichterloh. Nachdem die Flammen gebändigt waren und das Ausmass der Zerstörung sichtbar wurde, versprach Präsident Emmanuel Macron (41): «Wir werden Notre-Dame wieder aufbauen.» Sofort zur Stelle waren Frankreichs Superreiche. Sie versprachen Millionen für den Wiederaufbau der 850 Jahre alten Kathedrale.

Insgesamt sollten über 800 Millionen Franken gespendet werden. Bis heute seien davon nur fünf Prozent beim Erzbischof von Paris eingegangen, schreibt nun das amerikanische Newsportal «Observer».

Der grösste Gönner ist der Milliardär Bernard Arnault: Der CEO und Präsident von LVMH, Branchenführer der Luxusgüterindustrie, versprach Spenden von über 222 Millionen Franken. Bisher seien davon aber erst rund 11 Millionen Franken eingegangen.

Spendenversprechen bisher nicht eingehalten

Über 100 Millionen Franken wollte François Pinault zum Wiederaufbau beisteuern. Der Präsident des Modekonzerns Kering ist Kunstsammler und milliardenschwer – Geld hat er bis heute keines überwiesen.

Ebenso wie die L'Oreal-Erbin Françoise Bettencourt Meyers: Über 100 Millionen versprach sie für den Wiederaufbau des Wahrzeichens. Der Betrag, den die Bettencourt-Schueller-Stiftung bis heute bereitgestellt hat: 0 Franken.

Wiederaufbau bis 2024

Hauptgrund für die zurückhaltende Zahlungsbereitschaft sei laut «Observer» die Unsicherheit: Die Superreichen würden genau wissen wollen, für was ihr Geld ausgegeben werde. Die Pläne für den Wiederaufbau werden derzeit noch von den Architekten ausgearbeitet. 

Das Französische Parlament hat nun beschlossen: Bis die Olympischen Spiele 2024 in Paris stattfinden, soll die Kathedrale wieder aufgebaut sein. Fünf Jahre bleiben also, um die millionenschweren Versprechen einzulösen. 

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.