Es ist der dritte Jahresverlust in Folge: Der Stromkonzern Axpo macht im Geschäftsjahr 2016/17 einen satten Verlust von 1,25 Milliarden Franken. Ein Rekordverlust! Zum Vergleich: Noch vor einem Jahr waren es 990 Millionen Franken.
Das negative Ergebnis hat Folgen: Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vorschlagen, erneut auf eine Dividendenausschüttung an die neuen Standortkantone zu verzichten.
Die Axpo konnte zwar 4,7 Prozent mehr Strom verkaufen als im Vorjahr. Hat wegen der tiefen Preise aber weniger verdient. Ein weiterer Grund für die schlechten Zahlen: Für das im September eingeweihte Kraftwerk Linth-Limmern im Glarnerland hat der Konzern eine Wertberichtigung von 540 Millionen Franken vorgenommen.
Neue Investoren gesucht
Unter dem Arbeitstitel «Axpo Solutions» bündelt Axpo die Kompetenzen in den Wachstumsfeldern erneuerbare Energien und internationales Kundengeschäft zusammen mit den Netzen in einer neuen Einheit. Das Kapital für die Wachstums-Strategie soll nicht nur von Axpo, sondern ab 2019 auch von neuen Investoren kommen.
Neben neuen Investoren haben aber auch die Aktionäre der Axpo Holding AG die Möglichkeit, sich zusätzlich direkt an «Axpo Solutions» zu beteiligen. Statt ihre bestehenden Kraftwerke an Dritte zu verkaufen, will Axpo Investoren am Geschäftserfolg mit den erneuerbaren Energien und den Kundenlösungen teilhaben lassen, heisst es in einer Mitteilung.
Axpo will Kosten senken
Die Zukunftsaussichten bleiben allerdings düster. In bestem PR-Slang tönt das dann so: «Angesichts des herausfordernden Marktumfelds muss sich Axpo allerdings auch in den kommenden Jahren darauf ausrichten, die Kosten zu senken, das Kerngeschäft zu optimieren und über Weiterentwicklung und Innovation neue, rentable Ertragsquellen zu erschliessen.»
Axpo-Verwaltungsratspräsident Thomas Sieber will zudem den Verwaltungsrat von 13 auf 9 Mitglieder verkleinern. Und entpolitisieren: An Stelle von Politikern sollen Fachleute Einsitz nehmen.