Streit um Billett-Angebot
Matterhorn-Gotthard-Bahn lenkt bei Ticket-Zuschlag ein

Die Eisenbahnfirma wollte einen Zuschlag für den Ticketkauf im Zug einführen – und musste einlenken. Wie machen es andere Bahnen?
Publiziert: 17.09.2025 um 13:38 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2025 um 14:57 Uhr
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Wer kein Smartphone hat, zahlte in der Matterhorn-Gotthard-Bahn drauf.
Foto: David Hannes Bumann/MGB

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Lukas Lippert
Beobachter

Letzten Sommer verärgerte die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) ihre Kundschaft. Nachdem man jahrelang Schalter geschlossen und Automaten demontiert hatte, verlangte man für einen Billettkauf im Zug plötzlich einen Zuschlag von 10 Franken. Das berichtete das Onlineportal Infosperber.

Unter dem Druck der Öffentlichkeit lenkte die Bahn – zum Unternehmen gehören auch die Gornergrat-Bahn oder der Glacier-Express – vor kurzem ein. In der neusten Ausgabe der MGB-Kundenzeitschrift «Höhenzug» heisst es: «Kein Smartphone? Kein Problem!»

Telefondienst nur eingeschränkt verfügbar

Unter der Telefonnummer 0848 642 442 können Passagiere nun ein Billett bestellen. Es wird anschliessend auf den Swisspass geladen. Allerdings ist das Telefon unter der Woche nur von 8 bis 18 Uhr, samstags und sonntags nur von 8 bis 14 Uhr bedient.

Artikel aus dem «Beobachter»

Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.

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Heute kaufen 76 Prozent der Reisenden ihr Billett digital, immer weniger nutzen Schalter und Billettautomaten. Bis 2035 würden 90 Prozent der Reisenden mit dem Handy bezahlen, prognostiziert der ÖV-Tarifbranchenverband Alliance Swisspass auf Anfrage.

Die dadurch erzielten Einsparungen in Millionenhöhe kämen den Bürgerinnen und Bürgern zugute: über günstigere Billette oder eine tiefere finanzielle Beteiligung der öffentlichen Hand. Doch für ältere Menschen, die sich in der digitalen Welt nicht zurechtfinden, oder für Touristen kann das zum Problem werden.

Andere machen es besser

Wie machen es andere, kleinere Bahnen? Die Rigi-Bahnen etwa schreiben auf Anfrage des Beobachters, Tickets könnten noch immer vor Ort am Schalter gekauft werden. Alternativ sei auch ein Ticketkauf im Zug möglich, wobei dann «aufgrund des hohen administrativen Aufwands» eine Servicegebühr von 5 Franken erhoben werde.

Die Rhätische Bahn (RhB) verweist darauf, dass man noch immer 24 Verkaufsstellen und 95 Billettautomaten unterhalte. Auf die Frage, wie ein Ticketkauf ohne Smartphone möglich ist, geht sie nicht ein.

Und die Pilatus-Bahnen schreiben, man habe während der Betriebszeiten «immer die Kassen geöffnet», Passagiere könnten darum jederzeit ohne digitale Hilfsmittel und auch mit Bargeld ihre Tickets kaufen.

Einheitliche Lösung gesucht

Für den ÖV-Tarifbranchenverband Alliance Swisspass ist klar: Es braucht eine einheitliche Lösung, um sich ein Einzelbillett einfach per Anruf auf den Swisspass laden zu lassen. «Wir setzen uns dafür ein, dass diese Lösungen möglichst bei allen unseren Mitgliedern zum Einsatz kommen.» 

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