Streit um Aldi Reisen
Gratis-Angebot für Kinder nicht eingehalten

Aldi Reisen lockt bei Hotelangeboten damit, dass Kinder gratis unterkommen. Bei Familie Kast wurde eine Vierjährige trotzdem als Erwachsene berechnet. Der Beobachter half.
Publiziert: 03.09.2025 um 17:09 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2025 um 08:23 Uhr
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Plötzlich sollte das Angebot nur noch für eins der beiden Kinder gelten. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

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Andrea M. Haefely
Beobachter

Drei Nächte in den Tiroler Alpen. All inclusive, samt Wellness und Kinderclub, für 243 Franken pro Person. Und das Beste: Zwei Kinder bis fünf Jahre sollten gratis unterkommen. So stand es im Beschrieb auf der Website von Aldi Reisen Schweiz, der dem Beobachter vorliegt.

Karin Kast aus Heiden AR zögerte nicht lange, buchte gleich am Handy zwei Zimmer, eins für ihre Eltern, eins für sich und ihre beiden Kinder, ein und vier Jahre alt. Die Ernüchterung kam kurz darauf, als die Buchungsbestätigung per E-Mail eintraf. Zwar waren korrekt zwei Zimmer gebucht, allerdings vier statt drei Erwachsene verrechnet worden.

«Das wollte ich meinen Eltern nicht zumuten»

Umgehend wandte sich Kast per Mail an Aldi Reisen. Kinder würden nur gratis wohnen, wenn sie in einem Zimmer mit zwei Erwachsenen schlafen würden, schrieb die Sachbearbeiterin. Karin Kast sei in ihrem Doppelzimmer die einzige Erwachsene, deshalb werde eines ihrer Kinder als zweite Erwachsene verrechnet. Man könne ihr allenfalls ein Einzelzimmer anbieten und die Kinder im Zimmer der Grosseltern unterbringen.

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Das wollte Karin Kast nicht: «Es wäre immer noch teurer gekommen, als wenn Aldi das Werbeversprechen eingehalten hätte. Zudem wollte ich meinen Eltern nicht zumuten, die Ferien mit zwei kleinen Kindern im Zimmer verbringen zu müssen.»

Irritiert ob der Begründung des Reiseanbieters, suchte sie auf der Aldi-Reisen-Website und in den AGB einen Hinweis dazu. Sie fand keinen und wandte sich an das Beratungszentrum des Beobachters. Auch die Beobachter-Juristin Katrin Reichmuth entdeckte keinen entsprechenden Vorbehalt: «Es sah verdächtig nach einem Lockvogelangebot aus.»

«Ich ärgerte mich sehr über die unkorrekte Werbung», sagt Karin Kast. «Deshalb schrieb ich gleich eine Beschwerde an die Ombudsstelle, die ich aber noch nicht abschickte.» Zuerst meldete sie sich auf Anraten des Beobachters noch einmal bei Aldi Reisen und verlangte, dass der Betrag für die vierte erwachsene Person storniert werde. Mit Erfolg: Sie erhielt eine neue Bestätigung mit nur drei zahlenden Personen.

Aldi Reisen zieht Angebot zurück

Auf der Homepage des Reiseanbieters wurde das Angebot sofort nach der «Causa Kast» abgeändert. Neu ist nur noch die Gästekarte inklusive, Kinder wohnen nicht mehr gratis. Dabei hätte das Angebot ursprünglich für Ferien bis zum 19. Oktober 2025 gelten sollen. 

Durchgeführt werden die Pauschalreisen von Aldi Schweiz von Eurotours International. Der österreichische Reiseveranstalter ist auch der Vertragspartner der Reisenden. Gegenüber dem Beobachter verzichtete er auf eine Stellungnahme. 

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