Streit bei Calida eskaliert
Jetzt wirds wirklich schmutzig!

Kurz vor der Generalversammlung spitzt sich der Streit bei Calida zu: Verwaltungsratspräsident Thomas Lustenberger und Noch-CEO Felix Sulzberger werfen sich gegenseitig vor, die Aktionäre nicht zu vertreten.
Publiziert: 07.04.2016 um 16:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:48 Uhr
Calida ist dank Übernahmen kräftig gewachsen
Foto: Keystone

Der Verwaltungsrat will den langjährigen CEO Felix Sulzberger (65) aus dem Gremium werfen. Ob es ihm gelingt, zeigt sich an der Generalversammlung vom 21. April. Bereits Ende März sagte Verwaltungsratspräsident Thomas Lustenberger (64) zu BLICK: «Wir wollen künftig ein organisches Wachstum. Weil Herr Sulzberger nicht dahintersteht, wäre er der falsche Mann für den Verwaltungsrat.»

Im Interview mit der «Handelszeitung» spricht Lustenberger jetzt auch von gebrochenem Vertrauen. Sulzberger habe die «Tatsache, dass ein neuer Konzernchef gesucht wird, gegen den Willen des Verwaltungsrats und ohne dessen Wissen nach aussen getragen.» Der Verwaltungsrat hätte diese Information lieber geheim gehalten.

«Lustenberger steht für schwere Governance-Verletzungen»

Sulzberger, der im Dezember seinen Rücktritt als CEO bekannt gab, holt in der «Bilanz» zum Gegenschlag aus: «Thomas Lustenberger steht für schwere Governance-Verletzungen», sagt er. «Er vertritt nicht die Interessen aller Investoren, wofür er als VR-Präsident eigentlich verpflichtet wäre.» 

Zudem trage Lustenberger mehrere Hüte: Denn mit seiner Anwaltskanzlei berate er sowohl Calida als auch die Familie von Grossaktionär Kellenberger privat.

Foto: KEY

Ethos empfiehlt Sulzberger zur Wiederwahl

Sulzberger will im Verwaltungsrat bleiben: «Einer muss dem Calida-VR auf die Finger schauen», sagt er. Rückendeckung erhält Sulzberger jetzt von Stimmrechtsberater Ethos. In einem Communiqué empfiehlt er Sulzberger zur Wiederwahl in den Verwaltungsrat.

Ethos warnt vor einer Abwahl: «Felix Sulzberger verkörpert den Erfolg von Calida. Seine Abwahl aus dem Verwaltungsrat wäre eine Quelle grosser Unsicherheit für viele Aktionäre.» Letztere seien ohnehin verunsichert wegen der Kehrtwende der Familie Kellenberger, die sich doch noch gegen den Verkauf ihrer Anteile entschied. (bsh/ogo)

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