Nach 13 Jahren Steuerstreit in Frankreich
Erfolg für Ermotti – UBS muss weniger zahlen als gedacht

Statt anfänglich 4,5 Milliarden jetzt «nur» 835 Millionen Euro. Die UBS hat den langjährigen Steuerstreit in Frankreich beigelegt. Die Grossbank entgeht der befürchteten Milliardenstrafe.
Publiziert: 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 11:06 Uhr
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Da hat Sergio Ermotti gut lachen: Die UBS muss in Frankreich «nur» 835 Millionen Euro bezahlen.
Foto: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
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Nicola ImfeldTeamlead Wirtschaft-Desk

Die UBS entledigt sich einer bedeutenden Altlast: Die Schweizer Grossbank muss wegen unrechtmässiger Kundenwerbung und schwerer Geldwäsche zwischen 2004 und 2012 in Frankreich eine Busse in Höhe von 835 Millionen Euro (umgerechnet: 780 Millionen Franken) bezahlen. 

Die aussergerichtliche Einigung mit dem Staat Frankreich ist ein Erfolg für die UBS. Denn die Busse fällt deutlich geringer aus als einst befürchtet. 

Der Rechtsstreit zog sich insgesamt 12 Jahre hin. Seit 2013 liefen die Untersuchungen der französischen Behörden. Im Februar 2019 verurteilte das Pariser Strafgericht die UBS erstmals wegen unerlaubter Geldgeschäfte und der Beihilfe zur Geldwäsche zu einer happigen Zahlung von insgesamt 4,5 Milliarden Euro. In zweiter Instanz erfolgte im Dezember 2021 ebenfalls ein Schuldspruch – die Busse sank allerdings auf 1,74 Milliarden Euro. 

Teilerfolg der UBS am obersten Gericht

2023 kam es vor dem obersten Gerichtshof Frankreichs in Paris zum Showdown. Die UBS war erfolgreich: Zwar sprach auch der französische Kassationshof die Grossbank schuldig, doch hob dieser die finanzielle Strafe des Berufungsgerichts auf und ordnete eine neue Prüfung an. Der Grund: Die Vorinstanz hatte formale Fehler begangen.

Jetzt scheint man bei der Grossbank mit dem endgültigen Entscheid zufrieden zu sein: «Die UBS freut sich bekannt zu geben, dass sie die Altlasten im Zusammenhang mit ihren grenzüberschreitenden Geschäftsaktivitäten in Frankreich zwischen 2004 und 2012 beigelegt hat», heisst es im kurzen Communiqué vom Dienstagvormittag.

So viel musste die UBS in den letzten Jahren für Rechtsfälle bezahlen (in Franken):

  • 2025: 0,4 Milliarden, Steuerverstösse der CS in USA

  • 2025: 0,2 Milliarden, EU-Kartellstrafe

  • 2023: 0,4 Milliarden, Archegos-Fall der CS

  • 2023: 1,4 Milliarden, «Ramsch-Hypotheken» (RMBS)
  • 2022: 0,8 Milliarden, Steuerstreit Frankreich (Schadensersatz)
  • 2017: 1,1 Milliarden, Steuerstreit Frankreich (Kaution)
  • 2014: 0,8 Milliarden, Devisenhandel
  • 2014: 0,3 Milliarden, Steuerstreit Deutschland
  • 2013: 0,8 Milliarden, Hypotheken USA
  • 2012: 1,4 Milliarden, Liborskandal
  • 2009: 0,8 Milliarden, Steuerstreit USA
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