Die Vermarktungsplattform Admeira hat losgelegt. Die Gemeinschaftsfirma von Swisscom, SRG und Ringier bietet Werbeauftraggebern neue Möglichkeiten, um mit ihren Kunden zu kommunizieren. «Wir wollen dem Schweizer Werbe- und Medienmarkt eine erfolgreiche Zukunft sichern», sagt Admeira-Chef Martin Schneider.
Admeira vereinigt 80 TV-Sender, Online-Plattformen und Zeitungen – darunter die SRG-Sender und die Ringier-Medien BLICK und «Schweizer Illustrierte». 95 Prozent der Schweizer Bevölkerung nutzen die von Admeira vermarkteten Medien. Keine andere Werbevermarktungs-Plattform bietet eine höhere Reichweite.
600 Millionen Franken an Werbegeldern setzt Admeira heute um. Wachstum ist das erklärte Langfrist-Ziel. Kurzfristig gelte es aber, den Verlust von Werbegeldern an Tech-Giganten wie Facebook oder Google zu stoppen, so Schneider. Heute fliesst rund die Hälfte der Erlöse aus der Digital-Werbung ins Ausland.
Neue Werbeformate sollen den Aderlass stoppen. Schneider nannte drei konkrete Möglichkeiten:
- Interaktive TV-Werbung: Neue Technologien verlinken Werbespots mit der Website des Unternehmens. Die Nutzer können zum Beispiel Müsterchen bestellen, Probefahrten abmachen oder Rabatte nutzen. Ein Klick auf den OK-Button genügt.
- Crossmediale Werbung: Die Werbetreibenden können ihre Botschaften quer durch alle Kanäle platzieren und diese nach Wunsch auf spezielle Themen und Anlässe zuschneiden. Die Werbewirtschaft erhält dadurch nicht nur mehr Reichweite, auch die Treffsicherheit steigt.
- Zielgruppenspezifische Werbung: Bei Admeira wird Werbung nicht mehr mit der Giesskanne gleichförmig über die Bevölkerung ausgeschüttet, sondern nach Zielgruppen abgestuft. Junge Familien, Singles, pensionierte Ehepaare erhalten Werbung, die ihrer Lebenssituation und ihren Bedürfnissen entspricht.
Heute kann Admeira solche zielgruppenspezifische Werbung noch nicht für die SRG-Sender anbieten. Dafür ist eine Änderung der Konzession nötig. Schneider geht davon aus, dass diese im Laufe des kommenden Jahres erfolgen wird.
Antwort auf die Digitalisierung
250 Leute arbeiten für Admeira. Noch ist die Firma virtuell. Die Mitarbeiter arbeiten noch in ihren bisherigen Büros. Die Suche nach einem geeigneten Bürogebäude ist aber angelaufen.
Von traditionellen Verlagshäusern steht die Firma in Kritik, weil mit der SRG und der Swisscom zwei staatsnahe Firmen daran beteiligt sind. Wie geht Schneider damit um? Die Welt verändere sich, drehe schneller, werde digitaler: «Admeira gibt uns die Möglichkeit, massgeschneiderte Werbung anzubieten und damit mehr Werbegelder in der Schweiz zu halten.»