Bloss nicht mit dem Homeoffice aufhören! Der Appell des Schweizerischen Städteverbands an die Arbeitgeber ist eindringlich. «Wir plädieren dafür, so viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie möglich noch weiterhin zuhause arbeiten zu lassen», heisst es in einer Mitteilung. Die Absicht dahinter: Eindämmung der Verkehrsströme in den Spitzenzeiten der nächsten Wochen.
Sorge bereitet den Städten die breite Lockerung des Lockdowns am 11. Mai. Sie erwarten «temporäre Überlastungen des Verkehrssystems», wenn alle Läden, obligatorische Schulen, Märkte, Museen, Bibliotheken und Restaurants wieder eröffnen.
Angst vor zu viel Fahrgästen
Bereits heute, gut zehn Tage vor dem D-Day der Lockerung, fahren auf den Strassen wieder mehr Autos. In den Innenstädten sind wieder mehr Personen unterwegs und auch die Postautos und Züge füllen sich zusehends. Auch die SBB und andere ÖV-Unternehmen erhöhen ihre Kapazitäten schrittweise. Gleichzeitig erfordern Sicherheitskonzepte, dass der Personen-Abstand von 2 Metern weiterhin eingehalten wird. Die SBB hat gestern Nachmittag mit Nachdruck erklärt, dass sie im öffentlichen Verkehr das Tragen von Masken empfiehlt.
«Anhaltendes Homeoffice gestattet es, die Verkehrsspitzen zu brechen und den öffentlichen Verkehr so abzuwickeln, dass er bei den Pendlerinnen und Pendlern wieder Akzeptanz findet», ist der Städteverband überzeugt. Dies sei dann der Fall, wenn die Fahrgastdichte nicht zu gross werde. «Fehlt diese Akzeptanz, droht zudem eine zusätzliche Belastung der Strassen durch Personen, die für ihren Arbeitsweg das Auto statt wie üblich Bahn und Bus benützen.»
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekräftigt unterdessen: «Trotz der Lockerungen, die der Bundesrat nun schrittweise beschliesst, soll nach Möglichkeit auch weiter im Homeoffice gearbeitet und damit die Zahl der Kontakte reduziert werden.» (uro)