Sparen und arbeiten
Der steinige Weg zur ersten Million

Die meisten Menschen haben nicht viel Geld auf der hohen Kante. Doch auch nur ein paar Fränkli pro Monat zur Seite zu legen, lohnt sich auf lange Sicht.
Publiziert: 10.10.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:36 Uhr
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Wer länger spart und auf die richtigen Anlagen setzt, könnte dereinst Millionär sein.
Foto: Keystone
Harry Büsser und Konrad Staehelin

Schaffe, schaffe, Häusle baue. Der Spruch, der die Bewohner des Schwabenlands charakterisieren soll, zeugt nicht von Glamour. Sondern von harter Arbeit und eisernem Sparen bis hin zum Geiz. Von anderen belächelt, sind die Schwaben stolz darauf. Und nicht per Zufall eine der reichsten Regionen Deutschlands.

Ein Rechenbeispiel, bei dem der Schwabe ins Schwärmen gerät: Schon wer pro Monat 1000 Franken auf die Seite legt, kann nach 30 Jahren Millionär sein. Dazu braucht er allerdings einen jährlichen Zins von 6,3 Prozent. Unmöglich? Keinesfalls! In den letzten 30 Jahren wurde diese Rendite am Aktienmarkt erreicht. Darauf, dass das auch für die nächsten 30 Jahre gilt, gibt es allerdings keine Garantie.

Bei einem Zinssatz von einem Prozent, was derzeit der Mindestverzinsung des obligatorischen Teils der Pensionskassen-Guthaben entspricht, muss man 30 Jahre lang schon fast 2500 Franken pro Monat zur Seite legen, um am Ende Millionär zu werden.

Durchschnittlich kann ein Fünftel gespart werden

Für die meisten Menschen ist das Wunschdenken. Der Durchschnitts-Schweizer verdient zwar gut 6000 Franken, sparen kann er aber nur ein knappes Fünftel davon. Kommt hinzu: Viele Schweizer können zu Beginn ihres Erwerbslebens nichts auf die hohe Kante legen. Viele schaffen das erst ab einem Alter von 40 Jahren, was ihnen bis zur Pensionierung noch 25 Jahre Zeit lässt. 

Ziemlich ungleich: In der Schweiz besitzen wenige viel.
Foto: Infografik

Darum ein anderes Beispiel, das den Kleinsparer zwar nicht zum Millionär macht, mit dem er sich aber doch ein Polster aufbauen kann: Hätte er seit Anfang 2002 jeden Monat 500 Franken zur Seite gelegt, hätten sich jetzt schon über 160'000 Franken angehäuft (siehe Grafik).

Zumindest wenn er das Geld gleichmässig auf die Titel des Schweizer Börsen-Leitindex SMI gesetzt hätte. Dieser fuhr zwar wegen der Crashs zu Beginn und zum Ende der Nullerjahre massive Verluste ein, machte diese jedoch später locker wieder wett. Da fuhr deutlich schlechter, wer sein Geld auf einem Sparkonto oder unter der Matratze lagerte. 

Je früher desto besser

Grundsätzlich gilt darum: Je früher Sie anfangen zu sparen und je höher der Zinssatz ist, der auf dem Ersparten erreicht wird, desto höher wird das Vermögen im Pensionsalter sein. Wer es in jungen Jahren nicht schafft, 1000 Franken pro Monat zur Seite zu legen, fängt eben mit weniger an.

Wer hat, dem wird gegeben: Doch immerhin sind auch die Löhne der tieferen Einkommenschichten in letzter Zeit gestiegen.
Foto: Infografik

Besser nur einen kleinen Betrag auf die Seite legen, als gar nichts zu sparen. Denn mit der Zeit läppern sich auch diese kleinen Batzen, Zins und Zinseszins eingerechnet, zu einem grossen Betrag zusammen. Oder wie der Schwabe sagen würde: «Gläggarad isch au gschissa.»

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