Seit 152 Jahren wird in der Papierfabrik Perlen im Kanton Luzern Papier hergestellt. Doch auch nach der Aufspaltung der ehemaligen CPH Chemie + Papier Holding leidet das Papiergeschäft nach wie vor.
Rund 65 Stellen will die Firma Perlen Papier deshalb jetzt abbauen. «Wir bedauern diesen schmerzhaften Schritt ausserordentlich. Leider ist das aber unerlässlich für die Sicherstellung der Papierproduktion», sagt CEO Florian Geiger zum geplanten Stellenabbau. «Wir werden die betroffenen Mitarbeitenden unterstützen und bestmöglich nach sozialverträglichen Lösungen suchen.»
Die Mitarbeitenden seien bereits über den Abbau informiert, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Ein Konsultationsverfahren sei eröffnet. Bei Betroffenen kommt der Sozialplan zum Zug.
Nachfrage schwächelt
Das Problem ist die schwache Nachfrage nach Papier. Deshalb sieht sich das Unternehmen gezwungen, die Kosten runterzuschrauben.
Beide Papiermaschinen sollen jedoch in Betrieb bleiben und weiterhin Magazin- sowie Zeitungspapier herstellen. Das will das Luzerner Unternehmen gleichzeitig mit weiterer Effizienzsteigerung und Kostenverbesserung sicherstellen.
Erste Sparmassnahmen reichten nicht aus
Letztes Jahr hatte das Unternehmen trotz steigendem Papierabsatz einen Verlust ausgewiesen. Das Problem: der hohe Preisdruck.
Die Perlen Papier AG ist Teil der Perlen Industrieholding AG. Diese gibt es erst seit dem Frühjahr 2024 – sie entstand aus der Aufspaltung der damaligen CPH Chemie + Papier Holding (seither CPH Group AG).
Das Papiergeschäft (Perlen Papier AG) und die Immobilien in Perlen fielen der Perlen Industrieholding zu. Die Geschäftstätigkeit wurde per 25. Juni 2024 aufgenommen. Bereits ein Jahr später muss die Firma zu weiteren Sparmassnahmen greifen.
Auch die CPH Group verzeichnete 2024 ein rückläufiges Ergebnis. Die Gruppe argumentiert jedoch, dass die Firma seit dem Ausschluss des Papiergeschäfts «berechenbarer» geworden ist. Trotz vieler Unsicherheiten rechnet die Gruppe 2025 mit höheren Umsätzen.