Soll bis Ende Jahr vorliegen
CS reagiert mit neuer Strategie auf Hedgefonds-Debakel

Die Ausarbeitung einer neuen Strategie für die Credit Suisse (CS) ist gemäss VR-Präsident António Horta-Osório auf Kurs. Er geht weiterhin davon aus, dass diese bis Ende des Jahres vorliegen wird.
Publiziert: 01.10.2021 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2021 um 15:05 Uhr
CS-Präsident António Horta-Osório reagiert mit der Ausarbeitung einer neuen Strategie auf die Debakel um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds. (Archivbild)
Foto: ANDY RAIN

Das sagte Horta-Osório an einer ausserordentlichen Generalversammlung am Freitag. Die CS-Aktionäre wählten wie beantragt zwei neue Mitglieder in den Verwaltungsrat. Mit der neuen Strategie reagiert der seit April amtierende CS-Präsident auf die Debakel um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds.

«Wir haben erhebliche Fortschritte bei der Ausarbeitung und Diskussion der strategischen Optionen der Bank gemacht», sagte Horta-Osório an der virtuell stattfindenden Generalversammlung. Nach der Festlegung und Bekanntgabe der Strategie werde man diese «entschlossen und gewissenhaft umsetzen», versprach er.

Horta-Osório attestierte der Bank klare Fortschritte bezüglich Risikomanagement. So seien bereits eine Reihe von Massnahmen umgesetzt und auch ein stärkeres Bewusstsein dafür innerhalb der Bank geschaffen worden. «Unsere Prozesse und unsere Organisation werden derzeit überprüft, um einen stärkeren Fokus auf die Eigenverantwortung und Rechenschaftspflicht zu legen», sagte der Präsident.

Der Verwaltungsrat und er selbst arbeiteten dabei eng mit der Geschäftsleitung und insbesondere dem CEO Thomas Gottstein zusammen, betonte der Präsident ausdrücklich. «Er hat die volle Unterstützung des Verwaltungsrats.» Horta-Osório hatte dem wegen der Grosspannen angeschlagenen CEO bereits in den vergangenen Wochen mehrfach öffentlich das Vertrauen ausgesprochen, nachdem zuvor mehrere Medien über Differenzen und einen Machtkampf zwischen den beiden berichtet hatten.

Mit der am Freitag erfolgten Wahl von Axel Lehmann und Juan Colombas in den Verwaltungsrat der Grossbank dürfte die Kompetenz bezüglich Risikomanagement auch im Verwaltungsrat gestärkt werden. Die beiden neuen Verwaltungsratsmitglieder wurden am Freitag mit knapp 99 Prozent der Aktienstimmen in das Gremium gewählt.

Der ehemalige UBS-Banker Lehmann, der über breite Erfahrungen im Risikomanagement im Bank- und Versicherungsgeschäft verfügt, soll den Vorsitz im Risikoausschuss des Verwaltungsrats übernehmen. Der vorherige Vorsitzende des Risikoausschusses, Andreas Gottschling, hatte an der ordentlichen Generalversammlung im April nach heftiger Kritik kurzfristig auf eine Wiederwahl in der Verwaltungsrat verzichtet.

Der zweite neue Verwaltungsrat Colombas kann ebenfalls berufliche Erfahrungen als «Chief Risk Officer» bei Bankinstituten vorweisen. Der Spanier ist allerdings auch ein langjähriger Vertrauter des VR-Präsidenten: Colombas hatte mit Horta-Osório bereits bei der Bank Santander zusammengearbeitet und im Jahr 2011 zur selben Zeit zur britischen Lloyds-Gruppe gewechselt.

(SDA)

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