Manche Eltern hätten gewisse Arbeitskollegen während des Lockdowns gerne geteert und gefedert. Nämlich jene, die von der entspannten Zeit im Homeoffice schwärmten. Denn viele Mütter und Väter von jüngeren Kindern hatten wegen Corona den Stress ihres Lebens.
Sie mussten nicht nur ihren Brotjob erledigen, sondern hatten gleichzeitig einen Vollzeitjob. Über Nacht wurden sie zu Lehrern und Lehrerinnen, Köchen, Entertainern, Coiffeusen, Musiklehrern, Sporttrainerinnen und Chauffeuren.
Unglaubliches geleistet
Um aufzuzeigen, wie gross der Einsatz der Schweizer Eltern war, hat das Dienstleistungsportal prontopro.ch berechnet, wie viel ihnen zustünde, wenn sie für die geleistete Extraarbeit bezahlt würden. Der Wert der Arbeit ist nicht zu unterschätzen. BLICK liegen die Zahlen exklusiv vor: Auf Basis der Verdienste, mit der vergleichbare Tätigkeiten auf dem Portal entlöhnt würden, kämen die Eltern auf satte 8341 Franken Monatslohn. Damit kassierten sie ein Topjahressalär von über 100'000 Franken im Jahr.
«Schweizer Eltern haben während der Corona-Krise Unglaubliches geleistet und nicht selten zwei Vollzeitjobs gleichzeitig erledigt», so Marco Ogliengo (33), Chef und Mitgründer des erfolgreichen italienischen Start-ups. «Mit unserer Vergleichsrechnung wollen wir deutlich machen, wie wertvoll diese unbezahlte Arbeit für Kinder und Familien ist und wie dankbar wir diesen Eltern sein sollten.»
Unbezahlte Arbeit hat trotzdem einen Wert
Die Berechnung: Um die Kinder beim Unterricht zu unterstützen, wendeten die Eltern pro Woche geschätzte 15 Stunden auf. Nachhilfelehrer verdienen bei Prontopro im Schnitt 37 Franken die Stunde, macht 2200 Franken pro Monat. Für sieben Stunden Essenszubereitung die Woche kriegt ein Privatkoch einen Monatslohn von 2492 Franken. Hinzu kommen Kosten für einen Unterhalter und Sporttrainer à fünf Stunden pro Woche, macht 1600 Franken im Monat. So läppert sich der Betrag zusammen.
Natürlich können Eltern nur davon träumen, für die unbezahlte Arbeit effektiv Geld zu bekommen. Doch dank der Berechnung sieht man: Was nichts kostet, kann trotzdem einen hohen Wert haben. In der Schweiz ist Prontopro, das Portal für Dienstleistungen, seit Mai 2019 mit einem eigenen Marktplatz mit bisher 15'000 Anbietern vertreten.