In Dubai leben 3000 Schweizerinnen und Schweizer. Es ist die grösste eidgenössische Gemeinschaft in der arabischen Welt – und sie wächst jedes Jahr weiter. Die Schweizer Expats verbindet hier vor allem etwas: Sie alle sind erfolgreich und keiner vermisst die Heimat. Wer es in der Wüste schafft, arbeitet oft hart, lebt aber auch im Luxus.
Peter Harradine, Präsident des Swiss Business Council: «Lieber eine gute Diktatur als die Schweizer Demokratie»
Swiss Tower in Dubai: «Das ist mein ganzer Stolz», sagt Peter Harradine und zeigt auf den Eingang des Wolkenkratzers, auf dem die 26 Kantonswappen abgebildet sind. Als Präsident des Swiss Business Council hat er den Swiss Tower von 2008 bis 2013 bauen lassen. Harradine ist 1976 aus dem Kanton Tessin nach Dubai gekommen, führt hier ein Gartenbauunternehmen mit 1000 Mitarbeitenden. Vermissen tut er seine alte Heimat nicht. «Lieber eine gute Diktatur als die Schweizer Demokratie», sagt er.
Jeanette Macchi (48):
«Bubenstreiche gehen in Dubai einfach nicht»
Vom Schweizer Fernsehen in die Wüste: Jeanette Macchi (48) hat zehn Jahre lang die Sendung «Fenster zum Sonntag» moderiert. 2012 brach sie ihre Zelte in Zürich ab und zog mit ihrem Mann und den beiden Kindern in die Wüste nach Dubai. «Einen gut bezahlten Job habe ich nicht mehr gefunden, ich bin nun vorweg Hausfrau», sagt Macchi, die hier die Swiss Ladies Group präsidiert. Für Kinder im Teenager-Alter sei Dubai nicht immer einfach. «Es gibt klare Regeln, Bubenstreiche gehen hier einfach nicht», sagt Macchi. Ihren christlichen Glauben könne sie im muslimischen Land problemlos leben.
Naomi Galli-Merle (28):
«In Dubai sind die Möglichkeiten grenzenlos»
Sie hat eine grosse Karriere hingelegt: Naomi Galli-Merle (28) ist mit ihrer Familie 2007 von Genf nach Dubai ausgewandert. Heute führt sie das Team der Schweizer Luxuskosmetik-Linie Valmont im Mittleren Osten. «Wenn man arbeiten und Erfolg haben will, muss man nach Dubai kommen. Hier sind die Möglichkeiten grenzenlos», sagt Galli-Merle. Für sie als junge Frau sei das Leben bei den Scheichs einfacher und sicherer. «Ich kann mich hier am Abend frei bewegen und muss keine Angst haben, dass mir etwas zustösst.»
Elisabeth Erb (73):
«In der Schweiz sind immer alle so neidisch»
Hoch über den Wolken: Elisabeth Erb (73) und ihre Tochter Tanja (48) stossen mit einem Glas Champagner an. Sie haben es sich in der Business-Klasse von Emirates bequem gemacht. «Endlich gehts wieder in die Heimat, nach Dubai. Wir mussten uns wegen Corona fast zwei Jahre lang gedulden», sagt Erb, die mit ihrer Tochter bereits seit 21 Jahren mehrmals pro Jahr in die Wüste fliegt. «Wir haben in Dubai viele Freunde. Es ist der schönste Ort auf Erden», sagt Tanja. Bei den Scheichs fühlen sie sich als Frauen sicher. «Und in der Schweiz sind immer alle so neidisch. In Dubai gönnt man den Luxus jedem.»