Vorquarantäne, an die frische Luft, Staffeln
Wie Sie sicher Weihnachten feiern

Ob zu Hause, im Hotel oder neben einer Feuerstelle. Trotz Corona-Schutzmassnahmen gibt es einige Möglichkeiten, doch noch zu einem Weihnachtsfest zu kommen. Zwei Virologinnen erklären, wie am sichersten zu festen ist.
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Die Regeln des BAG für ein sicheres Weihnachtsfest sind bekannt. Singen geht auch für Kinder leider nicht.
Foto: Getty Images
Aline Leutwiler

Nächsten Donnerstag ist Heiligabend. Die Bescherung muss zwar nicht ausfallen. Doch draussen vor der Tür bleiben an Corona-Weihnachten grössere Gästegruppen. Und Weihnachts-Chöre. Gerade über die Feiertage will das Bundesamt für Gesundheit (BAG) um jeden Preis eine weitere Zunahme der Corona-Ansteckungen verhindern.

Die Regeln des BAG für Weihnachten sind seit Tagen bekannt. Über die Feiertage dürfen zu Hause maximal fünf Personen aus zwei Haushalten zusammen feiern. Eine Ausnahme gilt am 24., 25. und 31. Dezember. Dann sind zehn Personen erlaubt – Kinder immer eingerechnet. Das BAG empfiehlt eindringlich, nur mit zwei Haushalten zu feiern.

Verschiedene Varianten einer Weihnachtsfeier sind denkbar. Sogar das Hotel ist eine Option, aber nur, wenn man eine Übernachtung fix bucht. Es bieten sich auch an: die Feier auf der Terrasse, im Garten oder im Wald. Doch was ist aus virologischer Sicht am sichersten?

Gestaffelte Feier sinnvoller

Das BAG lässt die Wahl: Entweder man lädt einmal zu einem «grösseren» Fest mit maximal zehn Personen ein. Oder man veranstaltet mehrere kleinen Feierlichkeiten – verteilt über den Tag oder gar die Feiertage.

Virologin Kathrin Summermatter (55) empfiehlt Letzteres: «Sicher ist es besser, die Feier im kleinen Kreis durchzuführen, da dann jeweils weniger Personen Kontakt zueinander haben und man besser auf den Abstand achten kann.»

Das gibt es zu beachten

Die Grosseltern gestaffelt einladen: Eigentlich wäre es am besten, zwischen jeder Einladung zehn Tage Pause zu machen. «Das ist an Weihnachten aber nicht realistisch. Wichtig ist es daher umso mehr, dass man wo immer möglich Abstand hält oder Masken trägt», sagt die Virologin. Auch gestaffelte Besuche seien auf ein Minimum zu beschränken. Falls die Grossmutter im Altersheim lebt, muss man abklären, was möglich ist. «Bei Besuch von Personen aus einer Risikogruppe ist eine Vorquarantäne von zehn Tagen sinnvoll», sagt die Virologin Isabella Eckerle (40).

Für das Festmahl hat Kollegin Summermatter einen weiteren Tipp: «Ein grosser oder mehrere kleine Tische sind gut, damit die Distanz auch während des Essens eingehalten wird.» BAG-Direktorin Anne Lévy (48) empfahl kürzlich im «Migros-Magazin», auch regelmässig zu lüften und vor und nach dem Essen Maske zu tragen. «Dieses Jahr laden wir die Familienmitglieder einzeln ein. Wir werden wohl nicht einmal zusammen essen, sondern nur etwas trinken. Mit viel Abstand», so Lévy.

Mit Fackel und Handschuhen

Wer draussen festet, hat zwei Vorteile: Bis zu zehn Personen dürfen feiern, und das Ansteckungsrisiko ist draussen geringer. «Ich kenne keine wissenschaftliche Studie, welche gezeigt hat, dass sich Menschen draussen beim Spazieren angesteckt haben», sagt Virologin Summermatter. Auch die BAG-Direktorin Lévy rät zum Feiern im Garten oder Wald. Hygiene und Abstand sind aber auch dort wichtig.

Das ist am sichersten

Aus virologischer Sicht am besten sei eine Feier mit Personen, welche alle im gleichen Haushalt leben. Oder eben eine Waldweihnacht oder Feier im nächsten Sommer. «Idealerweise würde man alle Kontakte zehn Tage vor Weihnachten auf ein Minimum reduzieren, eine Art Selbstquarantäne durchführen», sagt Summermatter.

Auch ein Schnelltest vor der Feier ist eine gute Option, das Risiko zu senken. Dessen Kosten trägt man dann allerdings selbst. An den Festtagen werden die grossen Testzentren laut dem BAG weiterhin Corona-Tests anbieten. Trotz eines negativen Schnelltests – dieser ist nur eine Momentaufnahme – sollte man die Hygienemassnahmen weiterhin befolgen. «Das Ergebnis ist nicht immer zuverlässig», weiss Virologin Eckerle.

Und nicht vergessen: Auch das BAG die Einkäufe für die Festlichkeiten rechtzeitig zu planen und tätigen.

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