Sie verdienen 583 Franken im Monat
Swiss prüft erweiterter Einsatz von indischen Billig-Crews

Die Swiss erwägt den Einsatz indischer Flugbegleiter auf Kanada-Flügen. Der Grund dafür: die Kosten. Denn die Gehälter der indischen Crews liegen um einiges tiefer als die der Swiss-Mitarbeitenden.
Publiziert: 08:59 Uhr
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Aktualisiert: 09:35 Uhr
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Die Swiss will mit indischen Billig-Crews Kosten sparen.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Swiss prüft Einsatz indischer Flugbegleiter auf mehr Flügen, besonders nach Montreal
  • Gehälter in Indien deutlich niedriger als in der Schweiz
  • 230 internationale Crew-Mitglieder bereits an ausländischen Stützpunkten beschäftigt
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Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss prüft den Einsatz kostengünstiger indischer Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter künftig auf noch mehr Flügen. Im Zentrum der Überlegungen stehen aktuell Flüge nach Montreal (Kanada), wie die Zeitungen des CH-Media-Verlags am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete.

Das Brisante daran: Laut Swiss liegen die Gehälter in Indien zwischen 65'000 und 106'000 Rupien, umgerechnet 583 bis 952 Franken pro Monat. Zum Vergleich: Der Einstiegslohn für Swiss-Crews in der Schweiz beträgt derzeit etwas über 3800 Franken.

«Entscheidung steht noch aus»

«Wir prüfen fortlaufend verschiedene Möglichkeiten, um unsere Cabin Crew Member bestmöglich einzusetzen», sagte ein Swiss-Sprecher den Zeitungen. «Eine endgültige Entscheidung steht derzeit noch aus.»

Bereits heute beschäftigt die Lufthansa-Tochter rund 230 sogenannte «International Cabin Crew Members» an ausländischen Stützpunkten in Indien, Thailand, China und Japan. Diese Angestellten tragen Swiss-Uniformen, haben jedoch keinen Gesamtarbeitsvertrag – mit Ausnahme der japanischen Crews – und verdienen deutlich weniger als ihre Schweizer Kolleginnen und Kollegen.

Gewerkschaft kritisiert «Lohndumping»

Die Airline rechtfertigte den Einsatz mit sprachlichen und kulturellen Gründen auf bestimmten Routen. Zudem sei die Beschäftigung von Personal im Ausland im Gesamtarbeitsvertrag mit der Gewerkschaft Kapers geregelt und kontingentiert, erklärte der Swiss-Sprecher.

Die Gewerkschaft Kapers kritisierte das Vorgehen scharf und sprach von «klassischem Lohndumping». Die Gewerkschaft kündigte an, Ende Jahr mit der Airline über bessere Anstellungsbedingungen verhandeln zu wollen.

Die Diskussion erhält Brisanz vor dem Hintergrund der Konzernstrategie: Am Kapitalmarkttag der Lufthansa wurde bekräftigt, dass bis 2030 auch aus Kostengründen rund die Hälfte aller Kurz- und Mittelstreckenflüge von günstigeren Airlines ausserhalb des Kernkonzerns durchgeführt werden soll.

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