Weil der Umsatz mit Video-Games und Konsolen zurückging, verkündete der Fachhändler Gamestop Ende März, weltweit bis zu 225 Filialen schliessen zu müssen. Mit einer Gegenmassnahme sollten nun in Deutschland, Österreich und der Schweiz Kunden in die Filialen gelockt werden. Das gelang zwar, aber nicht wie gewünscht. In den sozialen Medien tobt derzeit ein Shitstorm.
Grund: Während knapp drei Wochen können Kunden für 99 Franken ihre gebrauchte Playstation 4 und zwei Spiele gegen eine neue PS4 Pro im Wert von 400 Franken eintauschen. Besonders in Deutschland waren aber viele Geräte schon vergriffen, bevor die Aktion offiziell startete, wie diverse Medien berichten.
Da in manchen Filialen Vorbestellungen angenommen wurden, standen Kunden heute mit ihrer alten Playstation vergebens im Laden. Ein Kunde beschwert sich etwa auf Facebook: «Ausverkauft bevor es losgeht. Habt ihr mal über die Konsequenzen nachgedacht? PS4 sichern, zurücksetzen, einpacken und dann wieder nach Hause. Alles auf Anfang! Alles für die Katz!»
Tumultartige Szenen
Auf der Facebook-Seite des Händlers äussern Hunderte Kunden ihren Frust. In zahlreichen Gamestop-Filialen soll es laut dem Computermagazin «Chip.de» zu tumultartigen Szenen gekommen sein. In Berlin hätte der Sicherheitsdienst ausrücken müssen.
Auf grosse Nachfrage stiess die Aktion auch in den 19 Filialen in der Schweiz. In Bern gab es heute Nachmittag zwar noch einige Geräte, in den Filialen in Zürich-Oerlikon und im Einkaufszentrum Sihlcity sind sie jedoch schon weg. In Oerlikon hätten vor der Filiale Leute campiert, heisst es auf Anfrage.
Gamestop versuchte, die verärgerten Kunde zu besänftigen: «Aufgrund der hohen Nachfrage zu unserem PS4-Pro-Angebot kann es in einigen Filialen vereinzelt zu Lieferverzögerungen kommen, und die vorrätigen Konsolen sind daher schnell vergriffen.» Nächste Woche soll es eine Nachlieferung geben. (bsh)