Darum gehts
- Trump schliesst Deals mit führenden Pharma-Unternehmen ab
- Trump spricht von einem «riesigen» Effekt
- Auch Novartis und Roche sind Teil der Abmachung
Das Weisse Haus hat mit den Pharmakonzernen Novartis und Roche eine Vereinbarung zur Senkung von Medikamentenpreisen erzielt. Dies gab US-Präsident Donald Trump (79) an einer Medienkonferenz in Washington bekannt. Anwesend war unter anderem der Novartis-CEO Vas Narasimhan.
Die Abmachung ist Teil einer umfassenderen Vereinbarung mit mehreren internationalen Pharmakonzernen. Laut Trump haben sich 14 der 17 weltweit grössten Pharmaunternehmen bereit erklärt, ihre Medikamentenpreise in den USA zu senken. «Dies ist mit Abstand der grösste Sieg für die Bezahlbarkeit von Patienten in der Geschichte des amerikanischen Gesundheitswesens, und jeder einzelne Amerikaner wird davon profitieren», sagte Trump.
Erleichterungen bei möglichen Zöllen?
Im Gegenzug stellt die US-Regierung den Unternehmen Erleichterungen bei möglichen Zöllen in Aussicht. Künftig sollen sich die Preise für bestimmte Medikamente in den USA an jenen anderer westlicher Länder, etwa Grossbritanniens, orientieren. Im Gegenzug für Investitionen sollen die Unternehmen für drei Jahre von Zöllen befreit werden.
Die beiden Schweizer Unternehmen bekräftigten dabei auch ihre früheren Absichten, milliardenschwere Investitionen in den USA für die Produktion von Medikamenten zu tätigen.
Novartis investiert 23 Milliarden
Roche, respektive deren Tochter Genentech, beispielsweise will 50 Milliarden US-Dollar investieren. Im Rahmen der Vereinbarung wird laut Mitteilung vom Freitagabend das Influenza-Portfolio von Genentech künftig über die staatliche Plattform TrumpRx.gov sowie über das kürzlich gestartete Direkt-an-Patienten-Programm des Unternehmens verfügbar gemacht. Damit soll der Zugang zu bestimmten Medikamenten erleichtert werden.
Novartis hat die früher angekündigten Investitionen über 23 Milliarden US-Dollar bekräftigt. «Diese Vereinbarung setzt unsere langjährige Partnerschaft mit der US-Regierung fort, um die Entwicklung und Herstellung bahnbrechender Therapien für Patienten in den Vereinigten Staaten voranzutreiben», sagt Vas Narasimhan, CEO von Novartis, in einer Medienmitteilung. «Wir sind entschlossen, mit Regierungen weltweit zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass Innovationen angemessen gewürdigt werden und unsere Medikamente die Patienten erreichen, die sie am dringendsten benötigen», heisst es weiter.
Dazu hat sich Novartis bereit erklärt
Novartis habe sich «freiwillig bereit erklärt, Massnahmen zu ergreifen, um die Prioritäten der US-Regierung im Bereich der Arzneimittelpreisgestaltung zu erfüllen», darunter:
Einführung zukünftiger Medikamente zu vergleichbaren Preisen in Ländern mit hohem Einkommen
Unterstützung von Bemühungen zur Beseitigung des globalen Ungleichgewichts bei Investitionen in pharmazeutische Innovationen
Bewerbung zur Teilnahme am GENEROUS-Modell, einem Programm, das den Zugang zu Medikamenten im US-amerikanischen Medicaid-System weiter verbessern soll.
Aufbau von Direkt-zum-Patienten-Plattformen für Mayzent® (Siponimod), Rydapt® (Midostaurin) und Tabrecta® (Capmatinib). Diese neuen Plattformen werden über TrumpRx zugänglich sein
Immer wieder Trump-Drohungen um Pharma-Zölle
Der US-Präsident hatte in der vergangenen Monaten immer wieder mit zukünftigen Zöllen auf Pharmaprodukte gedroht. Diese scheinen nun vorerst abgewendet.
Trump sprach von einem «riesigen Effekt» auf das amerikanische Gesundheitssystem und bedankte sich bei den anwesenden Unternehmensvertretern, darunter auch bei Novartis-Chef Vas Narasimhan.