Er gilt als Bonvivant, Medienliebling und Paradiesvogel – der Zürcher Seidenkönig Andi Stutz (63). Nun tritt er kürzer: Die Trudel Fashion Group übernimmt die Aktienmehrheit an seiner Firma Fabric Frontline.
«Toll, wenn man ein Pflegeplätzchen für sein Kind gefunden hat»
Stutz hat das Seidenunternehmen in den 80er-Jahren zusammen mit seinen Schwestern Elsa und Maya Stutz gegründet. Es sei denn auch «ein gemeinsamer Entscheid» gewesen, betont Stutz. Gedanken habe er sich aber schon lange über die Nachfolge gemacht. Es gab verschiedene Interessenten, aber mit Trudel stimmte die Chemie.
Die Schweizer Trudel-Gruppe handelt seit fast hundert Jahren mit Seide. «Die haben das Know-how, sind jung und voller Optimismus», freut sich Stutz. Es gehe ihm «blendend», obwohl er sein Lebenswerk aus den Händen gibt: «Es ist toll, wenn man ein Pflegeplätzchen für sein Kind gefunden hat.»
Andi Stutz freut sich nun auf ausgedehnte Reisen
Wie geht es nun mit Tausendsassa Stutz weiter ? Vieles bliebe beim Alten – ausser, dass er weniger arbeiten würde. «Aber langweilig wird es mir nicht», sagt Stutz, «da muss sich niemand Sorgen machen.» Er bleibe an Fabric Frontline beteiligt und arbeite weiterhin für die Firma – solange «es mich braucht». Jetzt freut sich Stutz erst einmal auf ausgedehnte Reisen: «Ich kann nun zwei Wochen anstatt drei Tage in Paris bleiben, wenn ich will.»
Die 20 Mitarbeiter von Fabric Frontline sollen übernommen werden. Ebenso die vier Ladenlokale in Zürich, Wien und Moskau. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.