Schweizerkreuz auf Cristo
Stadler Rail lässt Rio-Wahrzeichen in Rot-Weiss strahlen

Stadler Rail hat die Züge für die Zahnradbahn in Rio de Janeiro geliefert. Als Dank erstrahlt die Cristo-Statue in den Farben der Schweiz.
Publiziert: 16.10.2019 um 21:12 Uhr
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Stadler liefert die neuen Züge für die Zahnradbahn zur Cristo-Statue.
Foto: Screenshot

Am Montagabend erstrahlte das Wahrzeichen von Rio de Janeiro im Schweizer Kleid. Ein weisses Kreuz auf rotem Grund leuchtete auf der Christus-Statue. Die Brasilianer feierten damit den Thurgauer Zugbauer Stadler Rail. Die Firma liefert die neuen Züge für die Corcovado-Bahn, die Touristen auf den Aussichtsberg und zur Statue bringen.

Die Bahn ist für den Betreiber massgeschneidert. Fast alle Teile kommen aus der Schweiz, hergestellt in Bussnang TG. Das Geschäft selbst ist relativ klein. Knapp 25 Millionen Franken war der Auftragswert. Die Geste zeigt aber: Es handelt sich um einen Prestige-Auftrag für das Unternehmen von Peter Spuhler (60).

Es geht um Tradition und nationale Symbolik. Die Bahn und der Cristo sind das Wahrzeichen Brasiliens. Sie gehören zu den führenden Touristenzielen Südamerikas. Knapp vier Kilometer lang ist die Zugstrecke. Rund 800'000 Besucher nutzen jährlich die Bahn. Eine Million sollen es bald sein. 

Tauziehen um Prestige-Auftrag

Seit 1976 verkehrt die dritte Zug-Generation auf der Linie. 2005 begannen die Gespräche mit Stadler Rail über eine Erneuerung der Flotte. Die Schweizer gehören zu den wenigen Unternehmen, die überhaupt in der Lage sind, den Auftrag auszuführen. Züge für Zahnradbahnen dieser Art sind ein absolutes Nischengeschäft.

Die Verhandlungen zogen sich rund zehn Jahre hin. Zeitweise waren die Beteiligten nicht mehr sicher, ob alles funktionieren würde, wie die «NZZ» berichtet. Die Fahrzeuge durften nur wenig vergrössert werden, weil der Schienenstrang schmal durch den Regenwald führt und die Bahnhöfe unter Denkmalschutz stehen. Die Steigung beträgt teilweise über 30 Prozent.

Die neuen Stadler-Wagen verkehren mit 25 Kilometern pro Stunde. Das ist deutlich schneller als bisher. Nur noch knapp 15 Minuten braucht die Bahn für die Auffahrt. Bei der Abfahrt wird die Bremsenergie eingespeist. Das spart drei Viertel der Energie. (ise)

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