Schweizer Luxus gibts nur ohne Rabatt
Das Rein-Raus-Spiel der Uhrenhersteller

Die Schweizer Uhrenhersteller ächzen unter schlechten Exportzahlen und unter mässigen Verkäufen im Ausland. Deshalb importieren sie ihre eigene Waren wieder in die Schweiz – für Hunderte Millionen Franken.
Publiziert: 21.07.2017 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:56 Uhr
Die Marke Rolex ist die Wertvollste unter allen Schweizer Marken. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI

Erstmals seit langem wieder eine schwarze Zahl: Die Ausfuhren von Schweizer Uhren stiegen im ersten Halbjahr 2017 um 0.1 Prozent im Vergleich zum Vorjahrszeitraum. Doch diese Zahlen sind mit Vorsicht zu geniessen. Denn einige Schweizer Uhren werden wieder rückimportiert.

7 von 100 Schweizer Export-Uhren werden wieder rückimportiert

Tatsächlich stieg im ersten Halbjahr auch der Import von Kleinuhren – und zwar um 6.4 Prozent. Wertmässig sind zwei Drittel der in die Schweiz eingeführten Fertiguhren Schweizer Produkte, wie der «Tages-Anzeiger» schreibt. Schweizer Konzerne müssen nicht verkaufte Modelle, die sie wieder in die Schweiz holen, beim Zoll deklarieren.

Bei den Retouren geht es um Millionen von Franken: Nach Auswertungen der Eidgenössischen Zollverwaltung für die Zeitung betrug der Wert der erst aus- und dann wieder eingeführten Schweizer Uhren im ersten Halbjahr 650 Millionen Franken. Bei einem Export im Umfang von 9.5 Milliarden Franken ergibt das eine Rücknahmequote von sieben Prozent!

Rücknahme statt billigem Abverkauf

Warum reimportieren die Hersteller ihre eigenen Uhren? Markenbildung! Denn der Rabatt ist der Feind für die Marketing-Abteilung eines jeden Luxus-Unternehmens. Bevor man Ladenhüter billig abverkauft, nimmt man sie lieber zurück.

Der Verband der Schweizer Uhrenindustrie erklärt dies gegenüber dem «Tages-Anzeiger» so: Es sei wichtig, den Vertrieb unter Kontrolle zu haben. (grv)

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